aleX am 14. Januar 2021 um 17:37 | Lesezeit: 9 Minuten, 18 Sekunden

Das Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra

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Bild: Samsung

Samsung hat gerade die neuen S21 vorgestellt. Es gibt 3 Ausführungen in neuem Design.

Normalerweise gibt es neue Phones in der Samsung S-Reihe üblicherweise erst im Februar. Diesmal gab es das Event (welches wieder, wegen Covid, nur Online abgehalten wurde) erstmals im Jänner. Eine Entscheidung, die man durchaus auch als Machtdemonstration verstehen könnte. Hatten in den vergangenen Jahren zahlreiche andere Hersteller - darunter auch Apple - merkliche Probleme, ihre üblichen Zeitpläne einzuhalten.

Aber, wie bereits erwähnt, hat Samsung gerade das Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra vorgestellt.

Was sofort als erstes in Auge sticht, das Edge-Design mit seiner starken seitlichen Abrundung des Bildschirms ist endgültig Geschichte. Ich denke kaum jemand wird es vermissen, oder wollte es jemals wirklich haben.

Vorderseite von S21 und S21+ präsentiert sich also vollständig flach, beim S21 Ultra gibt es zwar noch eine leichte Biegung, diese ist aber weit von den alten Edge-Zeiten entfernt.

Bei S21+ und S21 Ultra kommt die Rückseite einmal mehr aus gehärtetem Glas (Gorilla Glass 7). Das kleinste Modell bekommt nur Kunststoff - oder wie es Samsung fantasievoll nennt: "Glastic".

Auch eine auffällige Änderung, im Vergleich zu den Vorgängern, hat das Kameramodul erhalten und wurde optisch umgestaltet, es geht nun links und oben in den Rahmen über. Besonders prononciert fällt dieses Design beim Ultra-Modell aus, wo das Modul auch deutlich stärker als bei den anderen Ausführungen heraussteht.

S21 und S21+ sind ein wenig breiter geworden. Aber keine Angst, es sind nur zwei Millimeter. Somit misst das Galaxy S21 151,7 x 71,2 x 7,9 mm bei einem Gewicht von 172 Gramm, das S21+ kommt auf 161,5 x 75,6 x 7,8 mm bei 202 Gramm, und die Ultra-Ausführung ist dann schon 165,1 x 75,6 x 8,9 mm groß - bei stolzen 228 Gramm. Dem Hardcore Samsung Fan wird es bereits aufgefallen sein, oder nicht? Ja alle 3 Geräte sind schwerer geworden als seine S20 Vorgänger.

Bei den Bildschirmgrößen hat sich aber (fast) nichts getan. Das S21 hat erneut 6,2 Zoll, das S21+ 6,7 Zoll. Lediglich beim S21 Ultra gibt es einen minimalen Rückschritt. Es hat 6,8 statt 6,9 Zoll, welche aber wohl auf das weniger stark gerundete Design zurückzuführen sind. Ich denke so wirklich auffallen wird das aber wohl kaum jemandem, den 0.1 Zoll entsprechen 2,54 mm.


Bild: Samsung

Was die Auflösung der Displays von Galaxy S21 und S21+ angeht, diese ist geringer geworden. 2.400 x 1.080 Pixel beträgt sie nun, lediglich das Ultra-Modell bietet weiterhin das gewohnte QHD+ mit 3.200 x 1.440 Pixel. Aber dies sind wieder nur Zahlen die nur am Papier (oder am Bildschirm) existieren, weil mit freiem Auge lässt sich kein relevanter Unterschied erkennen, und darauf kommt es im Endeffekt an.

Positiv auffällt aber wiederum auf welche hohe maximale Helligkeit die Displays nun liefern. Sagenhafte 1.500 Nits sollen beim S21 Ultra im direkten Sonnenlicht erreichen werden können, mehr als ausreichend, um darauf auch in einem solchen Umfeld noch gut lesen zu können. Beim S21 und S21+ sind es immer noch 1.300 Nits.

Auch positiv ist, das alle drei Modelle bieten einen 120-Hz-Modus besitzen, der für sanftes Scrolling und schnellere Reaktionszeiten des Touchscreens sorgt. Beim S21 Ultra kann die Bildwiederholfrequenz sogar automatisch zwischen 10 und 120 Hz angepasst werden, was nicht zuletzt bei statischen Inhalten beim Stromsparen helfen soll. Bei S21 und S21+ liegt dieser Bereich immerhin noch zwischen 48 und 120 Hz.

Bei der Ultra gibt es außerdem noch ein Display mit noch einmal gesteigerten Kontrast. Konkret spricht Samsung von 3.000.000:1, also 50 Prozent mehr.

Alle Modelle bieten HDR10+ Support und das Seitenverhältnis der Displays beträgt jeweils 20:9. In der Mitte oben gibt es einen kleinen Punchhole-Ausschnitt für die Frontkamera, sonst nimmt der Bildschirm praktisch die gesamte Vorderseite des Geräts ein. Als Bruchschutz gibt es Gorilla Glass 7 (Victus).

Zusätzlich gibt es mit "Eye Comfort Shield", einen Blaulichtfilter, dessen Intensität im Laufe des Tages dynamisch angepasst wird - und zwar auch intelligent anhand des Tagesrhythmus der einzelnen Nutzer.

Eine erfreuliche Verbesserung gibt es beim Fingerabdrucksensor, hier kommt nämlich ein neueres Modell von Qualcomm zum Einsatz. Und dieses bietet eine größere Erkennungsfläche, und zwar 8 x 8 Millimeter statt der bisherigen 4 x 9. Hier setzt Samsung wieder auf Ultraschall, was vor allem sicherer ist als die von vielen anderen Anbietern favorisierten optischen Sensoren.

Kommen wir nun zum Prozessor. In den USA kommt die S21-Reihe mit dem Snapdragon 888 und ist damit Qualcomms aktuellstem Top-Chip ausgestattet. Für europäische Kunden gibt es erneut einen SoC aus Samsungs eigener Fertigung.

Schon wieder nur den schlechten für den europäischen Markt?

Nicht ganz. Beim Exynos 2100 soll nämlich alles besser werden, als bei den viel kritisierten Chips der Vorgängergeneration. Samsung hat seine Ambitionen zur Entwicklung eigener Prozessorkerne wieder aufgegeben. Stattdessen verwenden sie nun Core-Designs direkt von ARM. Das könnte heißen, dass man eine mit den Qualcomm-Chips vergleichbare Leistungsfähigkeit verspricht. Wie es in der Praxis aussieht, werden wir erst durch die ersten Tests sehen können, auch was die Hitzeentwicklung und den Stromverbrauch anbelangt.

Er kommt mit Cortex-X1-Kern, der mit 2,9 GHz getaktet ist. Dazu kommen drei 2,8 GHz Cores (Cortex A78) und vier für stromsparende Tasks gedachte Cortex A55, die maximal mit 2,4 GHz laufen. Als Grafikeinheit gibt es eine Mali G78MP14 GPU. Besonders stark soll aber der Leistungszuwachs für KI-Aufgaben sein, die NPU soll um den Faktor 2 bis 3 schneller als jene des Vorgängers sein. Außerdem bietet der Exynos 2100 erstmals Hardware-Unterstützung zum Dekodieren von mit AV1 kodierten Videos.

Für die S21 und S21+ gibt es jeweils 8 GB RAM, die Ultra-Variante kommt gar je nach Modell auf 12 beziehungsweise 16 GB.

Der interne Speicherplatz liegt bei S21 / S21+ je nach Modell bei 128 oder 256 GB, beim S21 Ultra gibt es zusätzlich auch eine Ausführung mit 512 GB. Was hingegen fehlt, ist ein Micro-SD-Slot, erweitern lässt sich also der Speicher so nicht mehr, was extrem Schade ist, weil dies schon fast ein Alleinstellungsmerkmal von Samsung war.

Neben LTE unterstützen alle S21-Modelle auch 5G, und zwar in Hinblick auf die Frequenzbereiche ziemlich umfassend.

Und was ist mit der Kamera?

Für viele das wichtigste Kriterium bei einem Smartphone, die Kamera.

Hier gibt es beim S21 und das S21+ exakt den selben Kameraaufbau: Neben einer Hauptkamera mit 12 Megapixeln (f/1.8, 1.8 µm) gibt es eine Telekamera mit 64 Megapixeln (f/2.0, 0,8 µm) und eine Ultraweitwinkel mit 12 Megapixeln (f/2.2, 1,4 µm, 120 Grad Blickfeld). Klingt verdächtig ähnlich zum Vorjahresmodell - und ist es wohl auch. Aber mit einer Ausnahme: Der Sensor der Telekamera ist physisch etwas größer, womit er auch lichtstärker ausfallen sollte.


Bild: Samsung

Alle drei Kameras sind übrigens mit optischer Bildstabilisierung versehen. An der Vorderseite gibt es dazu dann noch eine Kamera mit 10 Megapixeln (f/2.2, 1,22µm).


Bild: Samsung

Aber beim Ultra geht es erst so richtig ans Eingemachte.

Hier gibt es wieder mal einen riesigen Hauptsensor mit dem sogenannten Nona-Binning. Bei dessen 108 Megapixeln (f/1.8, 0,8 µm) werden jeweils 3x3 Pixel kombiniert, um besonders lichtstarke Aufnahmen zu garantieren. Ein Konzept, das im Vorjahr eher so halb aufgegangen ist. Wie es diesmal wird, kann man auch erst nach den ersten richtigen Tests sagen. Zumindest scheint man die Autofokusprobleme des Vorgängers mittlerweile im Griff zu haben. Zudem betont Samsung, dass es sich dabei trotz der sehr ähnlich klingenden Spezifikationen um eine neuere Generation des Sensors aus eigener Entwicklung handelt. Mit der Hauptkamera lassen sich übrigens HDR-Bilder mit 12 Bit Farbtiefe aufnehmen, auch Support für 12-Bit-RAW gibt es.

Das wichtigste Upgrade gibt es aber bei der Telekamera - derer sind nämlich nun zwei Stück verbaut: ein Modell mit Dreifach- und eines mit Zehnfachvergrößerung. Hinter beiden Telekameras steckt dabei der gleiche 10-Megapixel-Sensor (1,22 µm), die Optik macht also den Unterschied aus. Während die Ultraweitwinkel wieder dem S21 / S21+ entspricht, gibt es an der Vorderseite noch einmal ein Upgrade mit einem 40-Megapixel-Sensor f/2.2, 0.7 µm).

Beeindruckend klingen auch die Videofähigkeiten, Bis zu 8K/30 reicht die Auflösung, 4K bei 60 Bildern pro Sekunden funktioniert dieses Jahr sogar auf sämtlichen Kameras. Dazu kommen dann noch Software-Neuerungen wie ein "Directors View", mit dem während der Aufnahme direkt zwischen mehreren Kameras gewechselt werden kann.

Im ganzen kommt wieder sehr viel KI zum Einsatz und es wird wieder sehr viel Software Spielerei betrieben um die Bilder zu verbessern. Ich denke man wird es wie immer merken und Samsung hat wieder zu dick aufgetragen bei seinen versprechen.

Jetzt nocht der Akku. Das S21 bekommt 4.000 mAh, das S21+ 4.800 und das S21 Ultra 5.000 mAh. Drahtloses Laden gibt es wieder in beide Richtung, die S21-Modelle können ihre Akkus also auch mit Earbuds und anderer Peripherie teilen.

Und wie alle es jetzt machen, kommt wegen der Umwelt kein Netzteil mehr mit dem Handy. Auch auf Kopfhörer muss man verzichten. Man will eben keinen unnötig Elektroschrott mehr produzieren.

Achja, das Ultra kann jetzt mit dem S-Pen. Dieser kann aber nicht, wie bei den Note Geräten, fix im Gehäuse integriert werden, sondern ist Teil einer eigenen Hülle. Auch hat er kein Bluetooth und somit nicht die Funktionen welche man vom Note her kennt. Liegt wahrscheinlich eben dran das man ihn ja nicht im Phone aufladen kann und der Platz für die Drahtlose Ladetechnik nicht gereicht hat, ansonsten könnte man ihn ja laden.

Es soll allerdings in den kommenden Monaten noch S-Pen Pro separat veröffentlicht werden, der dann sehr wohl BLE-Unterstützung aufweist.

Was gibt es sonst noch zu erwähnen? Es gibt Stereolautsprecher sowie NFC, Bluetooth 5.0 und einen Staub- und Wasserschutz nach IP68, Support für WiFi 6E auf, also die nächste WLAN-Generation. Als Software das aktuelle Android 11 mit OneUI 3.1. Die Basis bildet ein Linux-Kernel in der Version 5.4. Die restliche die Softwareausstattung erinnert stark an das S20 oder Note 20m mit all ihren vorinstallierten Apps von Firmen wie Microsoft.

Wann kann man es haben?

Sämtliche Modell der S21-Reihe können ab sofort vorbestellt werden, der offizielle Marktstart ist dann für den 29. Jänner geplant.

Kosten soll dann das S21 ab 849 Euro, das S21+ gibt es ab 1.049 Euro und das S21 Ultra schlägt mit mindestens 1.249 Euro zu Buche.

Das S21 gibt es in Grau, Pink und weiß, sowie der diesjährigen Highlight-Farbe, einem kräftigen Violett. Das S21+ wird es in Silver, Schwarz und Violett geben. Das S21 Ultra wird in Silber und Schwarz angeboten, online sollen dann noch Titan, Navy und Braun hinzu kommen.


Bild: Samsung

Links zum ThemaHier kannst du unseren Liveticker nochmals nachlesen:
https://ress.at/liveticker-zum-samsung-galaxy-s21-event-news14012021154010.html



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