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Neuer Facebook-Skandal erreicht Washington

(03. Oktober 2021/16:02)
IT-Riesen geraten immer mehr ins Kreuzfeuer von US-Abgeordneten. Facebook zittert vor einer für Dienstag angekündigten Insider-Aussage vor dem Kongress

Vorbei die Zeiten, in denen Politiker mit Tech-Größen aus dem Silicon Valley für Selfies posierten. Die Fronten sind verhärtet, der Ton in Washington wird von Woche zu Woche rauer. Senatoren und Kongressabgeordnete aus beiden politischen Lagern bezeichnen Tech-Giganten wie Facebook oder Google inzwischen als die "Tabakkonzerne des Digitalzeitalters".

Der Vergleich ist nicht völlig abwegig. Kein anderes US-Unternehmen hat 2020 mehr Geld in Lobbyismus gesteckt, als Facebook. Zum Vergleich: Mineralöl- oder Tabakkonzerne wie ExxonMobil und Philip Morris haben letztes Jahr nicht einmal halb soviel für ihre Interessenvertreter in Washington ausgegeben. Doch die Skandale, die Facebook laufend produziert, holen das Unternehmen immer wieder ein.

Diese Woche könnte es für das Unternehmen richtig unangenehm werden. Für die nächste Anhörung wurde eine geheimnisvolle Facebook-Insider-Aussage angekündigt, die als wichtiger Baustein vor dem Untersuchungsausschuss dienen soll. Die bislang unbekannte Person, offenbar eine ehemalige Facebook-Mitarbeiterin, soll die Abgeordneten im Vorfeld mit Dokumenten und Interna versorgt haben.

Die neuen Anschuldigungen könnten Erkenntnisse liefern, inwieweit Facebooks Algorithmus Hass in der Bevölkerung geschürt und Falschnachrichten verbreitet hat. Außerdem soll der Konzern unmittelbar nach der US-Präsidentschaftswahl seine Sicherheitsmaßnahmen zu früh gelockert haben, was gewaltbereiten Trump-Anhängern geholfen haben könnte, über Facebooks Kommunikationskanäle die Erstürmung des Kapitols in Washington zu organisieren.


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