Ist Überwachung gegen die Verbreitung des Coronavirus überhaupt sinnvoll? (09. April 2020/09:52) Eine Epidemiologin ist skeptisch hinsichtlich der Wirksamkeit von Tracking-Maßnahmen. Das Problem liege beim Zeitraum zwischen Ansteckung und Symptomen Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie das hundertprozentig funktionieren kann ... sagt Eva Schernhammer, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie an der Medizinischen Universität Wien. Ein solches Vorgehen würde das Virus aus ihrer Sicht in einer Situation, in der es bereits ausgebrochen ist, nicht eindämmen. Eventuell könne es mit Glück funktionieren, wenn man den ersten Fall in einem Land vorliegen hat und zurückverfolgt. Die Problematik ergebe sich vor allem aufgrund der Eigenschaften des Coronavirus: Das Hauptproblem ist die Zeitverschiebung zwischen dem Zeitpunkt, ab wann man andere mit Covid-19 infizieren könnte, und dem Auftreten erster Symptome ... sagt sie zum STANDARD. Denn Infizierte können schon ansteckend sein, bevor erste Symptome auftreten. Angenommen, man würde ein bis zwei Tage zurückgehen und die Kontakte des Patienten null ausforschen, bevor er Symptome zeigte, so würde dieser in einer Normalsituation mit zahlreichen Menschen in Kontakt kommen. An einem normalen Arbeitstag mit zum Beispiel Straßenbahn und U6 im Frühverkehr auf dem Weg ins Büro kommt diese Person unter Umständen mit mindestens 50 anderen in engen Kontakt. Im Supermarkt mit weiteren zehn, im Kindergarten beim Abholen mit weiteren fünf. Im Fitnessstudio dann nochmals mit 20 ... und so weiter.
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