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Kritik: Neuer Jö-Bonusclub sammelt massiv Kundendaten

(12. Mai 2019/11:33)
Konsumentenschützer warnen: Kunden zahlen für Bonusprogramme mit ihren Daten



Jö wirbt mit "exklusiven Vorteilen und Aktionen", sofern man dem sogenannten Profiling zustimmt. Dabei werden "Teilnahmedaten und Einkaufsdaten" zusammengeführt und analysiert, um auf das Einkaufsverhalten des jeweiligen Kunden abgestimmte Angebote bzw. personalisierte Werbung zu erstellen. Auch ob Werbung ihren Zweck erfüllt hat und erfolgreich war, wird so ermittelt. "Grundsätzlich erheben wir Daten zu Ihrem Einkaufsverhalten, Ihre Präferenzen und Dingen, die Sie interessieren oder interessieren könnten", heißt es auf der Jö-Website. Für Mitglieder werden also Profile des Einkaufverhaltens angelegt, von dem aus man auf zukünftige Einkäufe schließen kann. Wer oft Katzenfutter kauft, bekommt dann Rabatte für Katzenfutter angeboten.

Um den Bonusclub nutzen zu können, ist die Einwilligung in das Profiling nicht zwingend notwendig. Dann kann man trotzdem Bonuspunkte für Rabatte sammeln, diese werden dann aber nicht am Einkaufsverhalten ausgerichtet. Gesammelt werden die Daten bei Verwendung der Bonuskarte aber in jedem Fall, ob mit oder ohne Profiling - der Unterschied besteht nur in der Verwendung der Daten. In einer Stellungnahme gegenüber dem STANDARD heißt es seitens Jö, dass die Kundendaten anonymisiert ausgewertet werden. Endet die Mitgliedschaft, werden die Daten gelöscht.

Nach Angaben des Jö Bonus Clubs werden die Daten zudem weder unter den Partnerunternehmen getauscht noch an Dritte weiterverkauft. Für Fragen verweist man Kunden auf den eigenen Datenschutzbeauftragten. "Der jö Bonus Club nimmt das Thema Datenschutz sehr ernst und möchte dem Wunsch der Kunden nach Datensicherheit nachkommen. Es widerstrebt uns zutiefst den Kunden hier zu verunsichern", so Geschäftsführerin Ulrike Kittinger.

Für den VKI ist das jedoch nicht ausreichend. Mit jeder Transaktion würden Kunden persönliche Informationen für das Profiling preisgeben. Diese reichen von Präferenzen beim Brotkauf über Alkoholkauf an Tankstellen bis zu Aktivitäten des Girokontos. Daraus ließe sich ein sehr präzises Kundenprofil erstellen, das mehr Rückschlüsse zulasse, als es den meisten Konsumenten bewusst sein dürfte, so Hager. "Der Kunde zahlt mit seinen Daten für das Bonusprogramm, sie werden nicht zufällig gesammelt. Fest steht, dass sie bei einer übergeordneten Stelle zusammenlaufen und man nicht genau weiß, was mit ihnen passiert", sagt der Experte.


Mehr dazu findet ihr auf derstandard.at


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