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.io - Millionen Internetadressen könnten bald verschwinden

(12. Oktober 2024/12:30)

Bild: Diego Garcia - British Indian Ocean Territory; Wikipedia Commons

Eine der beliebtesten Top-Level-Domains für Start-ups in der Tech-Branche könnte bald Geschichte sein.

Die Domain-Endung ".io" hat sich für viele Start-ups, insbesondere im Tech-Bereich, etabliert. Jetzt könnte eine politische Entscheidung dafür sorgen, dass Millionen Webadressen mit dieser Domain nicht mehr abrufbar sein werden.

Die meisten kennen wahrscheinlich eine .io-Webadresse. Berühmte Vertreter sind Github oder die Indie-Game-Plattform Itch.io. Warum "io" in der Branche so beliebt ist, ist nicht ganz klar - allerdings steht die Abkürzung auch für "Input/Output", was eine Motivation gewesen sein könnte.

Weniger bekannt ist möglicherweise ihr Ursprung. Es handelt sich um die "Country Code Top Level Domain" (ccTLD) für das britische Atoll "Britische Territorium im Indischen Ozean", so wie ".at" für Österreich und ".de" für Deutschland verwendet wird.

Die britische Regierung gibt die Inselgruppe nun an Mauritius ab. Damit existiert das "Britische Territorium in Indischen Ozean" ab der Unterzeichnung nicht mehr. Wie der Digitalanalyst Garath Edwards schreibt, ist bisher noch unklar, wie es mit der Domain-Endung weitergeht.

Mehr dazu findet ihr auf futurezone.at


Wie könnte es weiter gehen?Die Domain .io ist in gewisser Weise mit .tv vergleichbar, da beide für Inselgruppen stehen, die nur dünn besiedelt sind und deren Länderdomains für andere Zwecke genutzt werden. Während .tv oft für „Television“ verwendet wird, profitieren die Bewohner von Tuvalu von den Einnahmen. Im Gegensatz dazu sehen die Chagossianer nichts von den Einnahmen aus der Vermarktung der .io-Domain, da die Rechte an eine britische Firma vergeben wurden, die später an Afilias verkauft wurde.

Sollte die britische Regierung die UN-Resolution umsetzen und die Inselgruppe an Mauritius zurückgeben, könnte sich der Name des Gebiets ändern, und es gäbe keinen Grund mehr, die .io-Domain weiter zu betreiben. Eine Möglichkeit wäre, .io als globale Top-Level-Domain zu nutzen, aber die Vergaberichtlinien erlauben nur zweibuchstabige Länderdomains. Diese Zuordnung folgt dem ALPHA-2-Code der ISO 3166-Norm, die jedem Land eine zweibuchstabige Kennung zuweist.

Globale Domains bestehen aus drei oder mehr Zeichen. Daher könnten die .io-Domainnamen gelöscht werden, falls das Gebiet zurückgegeben wird. Alternativ müsste eine Lösung gefunden werden, um die Chagossianer zu entschädigen und das Gebiet als eigenständige Einheit zu definieren, die eine ccTLD betreiben darf, ähnlich wie die Europäische Union mit .eu.


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