Bei Ermittlungen im Bereich der Schwerkriminalität setzt die deutsche Polizei laut "Spiegel" manipulierte Handys als Wanzen ein. Laut BKA ist diese Praxis in Österreich bisher nicht üblich.

Dabei werde die Software der Mobiltelefone so umprogrammiert, dass die Freisprecheinrichtung aktiviert werde, ohne dass es der Benutzer merke, so das Nachrichtenmagazin.

Mehrere deutsche Landeskriminalämter, darunter Bayern, räumten ein, diese Technik zu kennen und auch zu nutzen. Ein Sprecher des deutschen Bundeskriminalamtes habe ebenfalls bestätigt, das Amt verfüge über diese Fähigkeiten, wende sie derzeit aber nicht an.

Keine Handywanzen in Österreich
In Österreich ist diese Praxis bisher offenbar nicht üblich. Dies geht aus einer Anfrage beim Bundeskriminalamt hervor.

Einschleusung via Bluetooth
Laut Magazin ist die Software-Manipulation vergleichsweise einfach, wenn die Polizei das Gerät in die Hand bekommt. Möglich sei dies aber auch über Datenschnittstellen per Bluetooth oder WLAN.

Handy-Trojaner in Klingeltönen
In Spielen, Bilddateien oder Klingeltönen ließen sich zudem Trojaner verstecken, die entsprechende Änderungen vornehmen.

Das Telefon könne so programmiert werden, dass auch ein vermeintlich abgeschaltetes Handy als Wanze funktioniere. Bei dem Gerät erlösche zwar das Display und Anrufe würden nicht angenommen, das Gerät bleibe aber dennoch betriebsbereit und reagiere auf ein bestimmtes Signal der Polizei.

Während der Verdächtige glaube, sein Mobiltelefon sei ausgeschaltet, übertrage es über die Freisprecheinrichtung alle Geräusche aus der Umgebung.

via Fz