Der Berliner Komponist Johannes Kreidler hat am Freitag im Rahmen einer Kunstaktion sein jüngstes, 33 Sekunden langes Werk "Product Placements", das 70.200 Fremdzitate enthält, bei der deutschen Verwertungsgesellschaft Gema angemeldet.

Dazu musste er im Lastwagen vor der Berliner Depandance der Verwertungsgesellschaft vorfahren. Für eine ordnungsgemäße Anmeldung des Stückes seien 70.200 Formulare nötig, da jedes Fremdzitat ausgewiesen werden müsse, so Kreidler, der seine Beweggründe auf einer Website zur Aktion ausführlich darlegte.

Mit der Aktion wolle er die Gültigkeit des Urheberrechts und den Umgang mit Musik im digitalen Zeitalter hinterfragen, sagte Kreidler zuvor in Interviews. Kopieren sei Teil der Kultur, so Kreidler, die Gema behindere mit ihren Vorschriften jedoch die Kreativität. Kreidler kritisierte auch die Urheberrechtspolitik der Gema, die zuletzt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel [CDU] aufforderte, den Schutz des geistigen Eigentums in Anbetracht der Internet-Piraterie zur Chefsache zu machen.

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Die Gema wies in einer Aussendung vom Donnerstag zurück, dass für die Anmeldung des Stückes mehr als 70.000 Formulare erforderlich seien. Eine urheberrechtlich relevante Nutzung fremder Werkteile liege nur dann vor, wenn diese dem neu geschaffenen Werk erkennbar zugrunde liegen, das sei bei Kreidlers Stück "wohl eher nicht der Fall", hieß es seitens der Gema.