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EBays Kampf mit dem Image

(16 Juli 2007/10:19)
Der Online-Flohmarkt eBay leidet unter sinkenden Angeboten, Preistreiberei, immer mehr Betrugsfällen und entnervten Nutzern.

Zwölf Jahre nach dem Marktstart lässt die Leidenschaft von Händlern und Käufern für das Online-Auktionshaus eBay deutlich nach.

Analysten der Citigroup ermittelten, dass allein im zweiten Quartal dieses Jahres auf der deutschen eBay-Seite 15 Prozent weniger Angebote eingestellt wurden als in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Weniger Anreiz für Hobbyverkäufer
Der Marktplatz wird besonders für Hobbyverkäufer immer unattraktiver: Wer nur noch einen Euro für den ausgetragenen Wintermantel oder die alte Stereoanlage bekommt, spart sich oft die Mühe. Schlecht laufen der Analyse zufolge vor allem Bücher und Musik.

Mit der Gebührenerhöhungen im Jänner 2007 wurde der Druck auf die Kleinhändler noch einmal erhöht, die ohnehin unter dem Druck der professionellen Händler, die ihre Waren zumeist nicht versteigern, sondern zu Festpreisen feilbieten, leiden.

Powerseller wandern ab
Diese Anpassungen bleiben allerdings nicht ohne Folgen: Viele Verkaufsprofis dünnen ihr Angebot aus, oder ziehen sich gleich ganz von der Handelsplattform zurück. Sie eröffnen ihre eigenen Internet-Shops oder wenden sich eBays Konkurrenz zu, die ihre Angebote oft kostengünstiger einstellen.

Mit den abwandernden Powersellern entgeht dem Konzern viel Geld. Inzwischen rufen eBay-Mitarbeiter bei den Profihändlern an und erkundigen sich, warum diese weniger Artikel ins Netz stellen. In Einzelfällen werden sogar Gutschriften angeboten.

Imageverluste für eBay
EBay selbst spricht von "regelmäßigen Sonderaktionen", die neben einmaligen finanziellen Vergünstigungen für Mitglieder etwa auch Seminarangebote beinhalten.

Das Internet-Auktionshaus hat zudem ein Imageproblem: Nutzer beschweren sich über schlechten Kundenservice, die Preistreiberei anderer Mitglieder und Betrugsfälle, etwa weil Verkäufer ihre Warenbeschreibungen beschönigen oder den Artikel überhaupt nicht versenden.

83 Millionen aktive eBay-Nutzer
Konzernchefin Meg Whitman will in die Offensive gehen: Es werde "mehr Änderungen innerhalb der kommenden zwölf Monate geben als in den vergangenen vier Jahren". Bisher wurden das Bewertungssystem überarbeitet und eine übersichtlichere Startseite angekündigt.

Nach wie vor ist der Konzern mit einem Umsatz von 1,77 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 377 Millionen Dollar im ersten Quartal 2007 beileibe kein Armenhaus.

Mit 233 Millionen registrierten und 83 Millionen aktiven Nutzern weltweit, von denen rund 95 Prozent aller Internetauktionen abgewickelt werden, ist eBay zudem Quasi-Monopolist.

Auch bei den Zahlen für das zweite Quartal, die am 18. Juli veröffentlicht werden, sind keine Einbrüche zu erwarten: Das Unternehmen rechnet mit Erlösen von 1,75 bis 1,8 Milliarden Dollar und will unter Ausklammerung von Sonderfaktoren 31 bis 33 Cent pro Aktie verdienen.


Quelle: dpa


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