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Das Geschäft mit der Ö3 Wundertüte

(16. Dezember 2011/13:39)
Die Ö3 Wundertüte verwandelt alte Handys in Geldspenden - Hinter der Aktion steckt aber auch ein millionenschweres Geschäft

Bereits zum siebenten Mal flattert sie heuer in alle österreichischen Haushalte: die Ö3-Wundertüte.

Sie "verwandelt Ihr altes Handy in eine wertvolle Spende für Familien in Not in Österreich", wie auf ihr zu lesen ist.

Angefangen von den Ö3-Stars, über zahlreiche Medien und Kooperationspartner wird die Aktion massiv beworben. In etlichen Schulen läuft sogar ein Wettbewerb, wer die meisten Handys sammeln kann. "Ein Riesenerfolg", sagen die Verantwortlichen. Ein Riesengeschäft ist es dagegen für andere.

Denn irgendwie - das leuchtet ein - muss ja aus einem alten Handy Geld werden. Und das geht so: Kaputte Geräte werden in Europa recycelt. Funktionierende Handys dagegen verkauft. Freilich nicht in Europa, wo es neue Smartphones schon ab null Euro gibt, sondern nach Asien und seltener nach Afrika.

Die gesammelten Handys kommen dann in den 21. Wiener Gemeindebezirk in die Steinheilgasse 3, einem Gebrauchtwarenlager der Caritas. Dort werden die Geräte von Langzeitarbeitslosen getestet und aussortiert. Eine Reihe von Kriterien wird dafür herangezogen, aber grob gesagt lautet die Hauptfrage: Welches Handy kann man noch verkaufen, und welches nicht?


Bild: Caritas Wien

Michael Kleinbichler ist der Verantwortliche dieses Projektes der Caritas. Seine Aufgabe sei es Handys zu verkaufen, wie er sagt. Und zwar zum bestmöglichen Preis. Nachdem die funktionsfähigen, Handys aussortiert sind, werden sie in einer nicht-öffentlichen Auktion versteigert. Wer in dieser Sache als Zwischenhändler und Kontaktmann arbeitet, möchte Kleinbichler nicht verraten.

Handys werden zum Größtenteils nach Hong Kong verkauft
Die Großkunden, welche die Caritas nicht nennen will, kommen Großteils aus Hong Kong. Sie bezahlen laut Caritas durchschnittlich etwa vier bis fünf Euro pro Handy. Das ist realistisch, denn die Handys, die bei Caritas landen, sind meistens schon fünf bis zehn Jahre alt. Andere Alt-Handy-Verkäufer, wie etwa ecoATM in San Diego kommen auf durchschnittlich 25 Dollar (etwa 20 Euro) Restwert. Die Differenz lässt sich dadurch erklären, dass durch die Wundertüte die wesentlich älteren Geräte eingesammelt werden als durch upcom und co.

4 bis 5 Euro pro Handy
Bei vier bis fünf Euro pro Handy kommt da ganz schön etwas zusammen. Das non-profit Geschäft hört natürlich bei der Caritas auf. Alle danach involvierten Akteure sind gänzlich profitorientiert, wie Kleinbichler von der Caritas bestätigt.

via derstandard.at


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