Smartphones und mobile Datendienste retten die Mobilfunkbranche (17 April 2010/12:05:17) Mobile Datendienste wachsen bis 2015 um 25 Prozent jährlich
- 60 Prozent aller Mobilfunkkunden werden 2015 ein Smartphone nutzen - In Österreich verbraucht der durchschnittliche Smartphone-Nutzer derzeit zwischen 150-200 MB pro Monat, Tendenz exponentiell steigend Das beschleunigte Wachstum der mobilen Datendienste kann die Umsatzerlöse von Europas Mobilfunkbetreibern stabilisieren. Zu diesem Ergebnis kommt die heute veröffentlichte, bereits zum 9. Mal durchgeführte jährliche Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little und des Analysehauses Exane BNP Paribas. Diesjähriger Titel: "Mobile Internet: Blessing or Curse?". Die gerade angelaufene Auktion von Mobilfunkfrequenzen in Deutschland gibt der Studie besondere Relevanz. Die zentralen Ergebnisse der Studie: Während Sprachumsätze weiterhin sinken, wird die Nutzung mobiler Datendienste bis 2015 um 25 Prozent pro Jahr wachsen. Dies entspricht einem europaweiten Umsatzpotenzial von 27 Mrd. Euro. "Die hohe Nachfrage nach mobilen Datendiensten hat das Potenzial, den Rückgang der Sprachumsätze komplett zu kompensieren", analysiert Dr. Karim Taga, Geschäftsführer von Arthur D. Little Austria und Telekom-Experte, "eine Umsatzsteigerung insgesamt ist allerdings nicht zu erwarten." - Die Studie prognostiziert: Bis 2015 werden 60 Prozent aller Mobilfunkkunden ein Smartphone besitzen, 25% werden zudem mobile Breitbandverbindungen z.B. via USB-Sticks nutzen. - Bis 2015 erwartet Arthur D. Little eine Explosion des mobilen Datenverkehrs um den Faktor 32, so dass neue Netzinvestitionen notwendig werden. Mobilfunkbetreiber können diese jedoch begrenzen, indem sie zunächst in HSPA+ statt in LTE investieren, intensiver bei Netzausbauvorhaben kooperieren und Möglichkeiten zur Ableitung des mobilen Datenverkehrs auf Festnetzinfrastruktur nutzen. Die Quote Investitionen/Umsatz dürfte daher im europäischen Durchschnitt maximal von 10% auf 12% ansteigen. "Wir gehen davon aus, dass der in den nächsten drei bis vier Jahren zu erwartende Zuwachs des Datenverkehrs mit der HSPA+ Produktfamilie zu meistern ist und daher zumindest mittelfristig die Einführung von breitbandigeren Technologien wie LTE nicht notwendig erscheint", sagt Karim Taga, "jenseits dieses Zeithorizonts wird die Menge an Spektrum, über die ein Betreiber verfügt, allerdings das wesentliche Erfolgskriterium sein, da die Vorteile von LTE erst ab 20 MHz zu Tage treten. Strategisch müssten sich die Betreiber jetzt Spektrum sichern, auch wenn dieses erst später eingesetzt wird". - In Österreich haben die Umsätze aus mobilen Datendiensten durch Smartphones 2009 deutlich zugenommen. Zudem eröffnen iPhone und andere Smarthones den Betreibern attraktive neue Kundensegmente. Der durchschnittliche österreichische Smartphone-Nutzer verbraucht derzeit zwischen 150-200 MB pro Monat (AUPU), Tendenz exponentiell steigend. Der damit verbundene durchschnittliche Daten-Umsatz (ARPU) exklusive SMS/MMS ist ebenfalls angestiegen, was vor allem auf den Umstieg der Nutzer auf größere Datenpauschalen zurückzuführen ist. - Mit einer Bevölkerungs-Penetration von 14,5% bei mobilen Datenkarten (mit Ende 2009) belegt Österreich nach wie vor den Spitzenplatz in der EU. Bemerkenswert ist, dass diese Zahl keine Prepaid-Kunden beinhaltet, die durch verstärkte Angebote der Mobilfunkbetreiber und nicht zuletzt der Telekom Austria im letzen Jahr deutlich zugenommen haben dürfte. "Dieser Trend zur komplementären Nutzung zeigt deutlich, dass die Marktteilnehmer vom Erfolg der mobilen Datenkarten weiter profitieren wollen, jedoch eine profitablere Produktphilosophie anstreben", sagt Karim Taga. - Mobilfunkanbieter sollten sich nicht nur auf das iPhone verlassen, sondern Smartphones weiterer Hersteller anbieten. Damit reduzieren sie zugleich ihre zunehmende Abhängigkeit von der Applikationsplattform Apples, dem AppStore. Andere Betriebssysteme wie z.B. Android ermöglichen es Netzbetreibern, offene Applikationsplattformen zu gestalten und - im Gegensatz zum AppStore - auch Umsatzanteile für heruntergeladene Applikationen zu erhalten. - Mobilfunkanbieter sollten neue und für Anwendungsentwickler offene Applikations-Plattformen unterstützen, statt ausschließlich auf Eigenentwicklungen zu setzen. Auf Wunsch übermitteln wir Ihnen gerne eine ausführlichere Zusammenfassung der aktuellen Studie. |
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