RIM rutscht tiefer in die Krise (17. Dezember 2011/20:10) Der abgeschlagene Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) findet keinen Ausweg aus seiner Misere. Das kanadische Unternehmen vermeldete am Donnerstag einen Gewinneinbruch und lieferte düstere Prognosen für das Weihnachtsgeschäft. Zu allem Überfluss musste RIM auch noch die Einführung neuer Smartphones verschieben, die den davonziehenden Konkurrenten Apple und Samsung Paroli bieten sollen. Die Börse quittierte diese Flut von Hiobsbotschaften mit einem Kursrutsch von fast zehn Prozent. Der einstige Smartphone-Marktführer hat damit in diesem Jahr mittlerweile mehr als drei Viertel seiner Marktkapitalisierung eingebüßt. Mit dem Verkaufstart der entscheidenden Blackberry 10 Smartphones, die auf dem neuen Betriebssystem QNX basieren, rechnet RIM nun erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. Eigentlich sollten die Geräte bereits Anfang 2012 an die Kunden ausgeliefert werden und den Aderlass bei RIM stoppen. Kampf gegen Apple Das Unternehmen hofft, mit dem QNX-System der Popularität des iPhones von Apple oder dem Android-System von Google endlich etwas entgegenzusetzen. An Gelingen dieses Plans hegen Branchenexperten jedoch zunehmend Zweifel. Colin Gillis von BGC Partners etwa vermutet, dass Apple genau zum gleichen Zeitpunkt ein neues iPhone-Modell vorstellen und den RIM-Geräten damit vollends die Show stehlen wird. Im vierten Quartal einschließlich des wichtigen Weihnachtsgeschäfts rechnet RIM mit der Auslieferung von elf bis zwölf Millionen Blackberry-Geräten, nach 14,1 Millionen Stück im Vorquartal und 14,8 Millionen im vergangenen Jahresend-Quartal. Damit würde RIM erstmals seit sechs Jahren zu Weihnachten schlechter abschneiden als in den drei Monaten davor. Analysten schraubten gleich reihenweise ihre Kursziele für die Aktie herunter. Zwar sei das schwache Abschneiden im dritten Quartal keine Überraschung, sagte John Jackson von CCS Insight. "Es ist jedoch noch immer völlig unklar, wann sie endlich die Kurve kriegen können." In den drei Monaten bis zum 26. November fiel der bereinigte Gewinn um 27 Prozent auf 667 Millionen Dollar. Darin sind noch nicht einmal die massiven Abschreibungen enthalten, die wegen des Reinfalls mit dem Tablet-PC "PlayBook" und der weltweiten Betriebsstörung im Oktober anfielen. Diese Pannen schmälern den Gewinn unter dem Strich auf 265 Millionen Dollar. Der Umsatz sank binnen Jahresfrist um 5,5 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar.
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