Warum hantieren die Verbraucher auch 2017 noch immer mit den gleichen Sim-Chips wie 1997, anstatt endlich auf die Zukunftstechnologie eSim umzusteigen?
Die
Unternehmensberatung Iskander Business Partner hat dies nun analysiert und gleich mehrere Hindernisse für die eSim gefunden:
- Eine zentrale Anwendung der eSim ist mit vernetzten Geräten verbunden. Künftig werden in der Industrie aber auch im Alltag zahlreiche ehemals analoge Geräte Zugang zum Internet brauchen: das geht von der CNC-Maschine im Maschinenbau-Unternehmen bis hin zur Waschmaschine oder dem Fahrrad. All diese Geräte brauchen künftig eine eSim, wenn beispielsweise Anbieterwechsel und Freischaltung praktikabel bleiben sollen. Daher wird sich die neue Sim-Technologie wohl auch erst durchsetzen, wenn Otto-Normalverbraucher vernetzte Geräte nutzt.
- Hersteller von Sim-Karten haben naturgemäß wenig Interesse, dass ihr Produkt ersetzt wird. Allerdings sind es neben ihnen laut Iskander Business Partner auch die Telekommunikationsunternehmen, die bremsen beziehungsweise nicht proaktiv handeln. Sie wollen schnelle Anbieterwechsel verhindern und die bisherige Sim-Karte bietet eine willkommene Barriere vor dem Umstieg. Gleichwohl bereiten die Anbieter Strategien für einen Durchbruch der eSim vor. Beispielsweise hat die Telekom bereits angekündigt, auch bei Handys mit eSim-Karten einen schnellen Wechsel technisch unterbinden zu wollen.
- Der wohl triftigste Grund für die langsame Durchsetzung der eSim ist die Tatsache, dass die großen Hersteller bisher noch voll auf die Sim-Karte im Schlitz setzen. Auch Innovatoren wie Apple und haben bisher so gut wie keine Alternative im Angebot. Eine einzige Samsung-Smartwatch gibt es, Smartphones mit eSim noch gar nicht. Aktuell ist der Einbau einer eSim schlicht teurer als der der alten Plastikkarte. Wenn auch die großen Hardware-Hersteller in die eSim-Technik einsteigen, wird sich viel bewegen, so die Analyse von Iskander Business Partner.