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Android 11: Google enthüllt die nächste Generation seines Betriebssystems

(20. Februar 2020/08:15)
Erste Testversion zum Download, alle Neuerungen im Detail. Zentrale Privacy-Verbesserungen und versteckte Highlights



Eigentlich war die erste Testversion der nächsten Generation von Googles mobilem Betriebssystem erst für Mitte März erwartet worden. Insofern stellt die Freigabe der Developer-Preview 1 (DP1) von Android 11 nun zumindest eine kleine Überraschung dar. Der Softwarehersteller will damit vor allem App-Entwicklern mehr Zeit geben, sich auf die für sie relevanten Änderungen einzustellen. Doch auch interessierte Nutzer bekommen so einen ersten Einblick, was auf sie zukommt.

Auch wenn Google in seinem offiziellen Blogposting nichts davon erwähnt, so finden sich in der DP1 sehr wohl bereits einige neue Funktionen. So gibt es nun die bei Android 10 noch vermisste Funktion, den systemweiten Dark Mode anhand von Sonnenaufgang und -untergang (de)aktivieren zu lassen. Wer will, kann alternativ auch einen manuellen Zeitplan festlegen. Dieses Feature haben bereits einige Dritthersteller im Angebot, in der offiziellen Lösung von Google fehlte dies aber bisher.

Mit einigen Neuerungen kann - erneut - der Benachrichtigungsbereich aufwarten: So werden die Notifications von Messaging-Tools nun in einem separaten Bereich zusammengefasst, da man ihre Relevanz als höher beurteilt als Benachrichtigungen anderer Apps. Zudem gibt es für solche Apps nun auch neue Funktionen: Ein Langdruck auf eine betreffende Notification offenbart einige zusätzliche Möglichkeiten wie das temporäre "Snoozen" der Benachrichtigung oder das Leiseschalten der Konversation. Vor allem aber gibt es jetzt endlich jenes "Bubbles" genannte Feature, das in Android 10 noch gut versteckt war.

Einen verlässlichen Schwerpunkt der vergangenen Android-Releases bildeten Verbesserungen im Bereich der Privatsphäre, und das ist bei Android 11 nicht anders. Ein Highlight ist dabei die Einführung von Einmalberechtigungen. Ähnlich wie bei der aktuellsten iOS-Generation kann jetzt also der Zugriff auf Standort, Mikrofon oder Kamera nur für eine einzige Nutzung gewährt werden. Nachdem die App nicht mehr aktiv genutzt wird, verliert sie also automatisch auch den Zugriff auf die betreffenden Daten - und muss beim nächsten Mal frisch anfragen.

In Zukunft muss nämlich jede App, die solch umfassende Location-Daten sammeln will, die Notwendigkeit dafür auch gegenüber Google belegen. Apps, die dies nicht können oder wollen, werden in den kommenden Monaten aus dem Play Store entfernt - die finale Deadline setzt der Android-Hersteller bereits für November dieses Jahres.

Unter dem Namen "Scoped Storage" hat Google bereits mit Android 10 eine der wichtigsten strukturellen Verbesserungen der vergangenen Jahre vorgestellt. Das Problem dabei: Diese Änderung war bislang komplett freiwillig, Apps konnten diese leicht umgehen. Grund dafür waren diverse Bedenken von App-Entwicklern. Nun wird es aber ernst. Alle Apps, die Android 11 als Zielversion anvisieren, müssen sich an die neuen Regeln halten.

Mit Android 11 hält dabei der offizielle Support für sogenannte "Waterfall"-Displays Einzug, die seitlich fast an die Unterseite des Geräts gebogen sind. Neue Android-Schnittstellen erlauben es dabei, Randbereiche zu definieren, um seitliche Gesten zu erleichtern.

Apps können künftig überprüfen, ob das Datenvolumen bei einer Verbindung beschränkt ist oder nicht - und dann etwa die Videoqualität automatisch anpassen. Neue APIs für die Abschätzung der gerade zur Verfügung stehenden Bandbreite (zB 5G) gibt es ebenso.

Im Bereich Sicherheit fällt vor allem der Support für die sichere Speicherung von Ausweisen auf, darunter auch Führerscheine nach dem ISO-18013-5-Standard. Weitere Verbesserungen gibt es für die Biometrie-Schnittstellen, um klarer zwischen sicheren und unsicheren Verfahren zu unterscheiden. Außerdem hat Google mithilfe des Compilers einige "Härtungen" an den Kernkomponenten von Android vorgenommen.

Sehr interessant für Entwickler dürften auch neue Funktionen in Android 11 sein, die Google unter dem Begriff "Data Access Auditing" zusammenfasst. Darüber soll es einfacher werden festzustellen, auf welche Nutzerdaten die eigene App eigentlich wann zugreift.

Weitere Fortschritte macht das "Project Mainline": Mit Android 11 werden elf weitere Module definiert, die künftig direkt von Google statt vom jeweiligen Smartphone-Hersteller an die Geräte geliefert werden sollen.

Zu den kleineren Verbesserungen von Android 11 DP1 gehören der Support für animierte HEIF-Bilder sowie ein neuer, native Image-Decoder für Formate wie JPEG, PNG oder auch WebP.

Verfügbarkeit
Die Developer Preview 1 von Android 11 gibt es zunächst als Factory-Image für alle Pixel-Smartphones ab dem Pixel 2. Das Android-Beta-Programm wurde hingegen bislang absichtlich noch nicht gestartet, ein einfaches Update von Android 10 ist also nicht möglich.

Zeitplan
Solche neuen Testversionen soll es dabei im monatlichen Rhythmus geben. So sieht der aktuelle Zeitplan für März und April zwei weitere Developer-Previews vor, im Mai soll es dann - parallel zur Google I/O - die erste Beta geben.


Diese Infos stammen von https://www.derstandard.at/story/2000114785506/android-11-google-enthuellt-die-naechste-generation-seines-betriebssystems


https://ress.at/android-11-google-enthuellt-die-naechste-generation-seines-betriebssystems-news20022020081513.html
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