Warum die Internetsuche Medikamente vor Selbsthilfegruppen anzeigt (22. Februar 2022/10:19) Wiener Forscherin: Die unverzerrte Suche "gibt es nicht" - Alternative Suchmaschinen tun sich schwer - Kritische Informatik als Gegenpol zu kapitalistischer Logik Wer im Netz nach Informationen sucht, nutzt fast immer das Google-Angebot. Daher gibt es viele Unternehmen und Institutionen, die für Suchmaschinenoptimierung bezahlen, um in einer wie immer gearteten Suche weiter oben platziert zu werden. Auch die Suchen selbst beeinflussen zukünftige Ergebnisse, die zunehmend personalisiert werden. Dazu kommt, dass Google und viele andere Akteure das Online-Verhalten minutiös analysieren, um möglichst auf Einzelpersonen angepasste Werbeangebote einzublenden. Letztlich gehe es hier um Marktmacht, die es gut betuchten Unternehmen eher erlaubt, sich prominenter zu positionieren als das etwa NGOs können. Dies auch, weil sie sich diese Position über Werbeschaltungen einfach erkaufen können. So liegt das Angebot der Pharmabranche oder von großen Gesundheitsportalen quasi näher als die einschlägige Selbsthilfegruppe, so Mager, die am Dienstagnachmittag einen Vortrag an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Titel "Algorithmische Imaginationen. Von der kapitalistischen Ideologie zur Suchmaschinen-Diversität?" hält.
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