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Kim Schmitz - Die Dotcom-Blase

(22. Juni 2021/13:26)


Glaubt man seiner Autobiografie, wollte Kim Schmitz als Jugendlicher einfach nur raus aus seinem Leben. Also schuf er sich ein neues: als Kim Dotcom.

Bei international erfolgreichen IT-Unternehmen aus Deutschland werden meist als erste Nixdorf Computer und SAP genannt. In die Reihe gehört aber auch Megaupload, der Sharehoster des in Kiel geborenen Kim Schmitz, besser bekannt als Kim Dotcom.

Der im März 2005 gelaunchte Dienst wurde schnell zu einer der meistbesuchten Websites und hatte bis zu 50 Millionen Klicks pro Tag. Neben dem Sharehoster betrieb Dotcom eine Vielzahl weiterer Seiten wie Megavideo und Megabox. Nach eigenen Angaben machte allein Megaupload einen Umsatz von 100 Millionen Euro pro Jahr. 2012 fand der Dienst allerdings ein jähes Ende und wurde vom FBI stillgelegt.

Wie schon die berühmte Schauspielerin Dottie Walters in den 1930er-Jahren sagte: "Erfolg ist eine Treppe, keine Tür." Und so beginnt auch die Geschichte von Kim Schmitz zunächst ganz unten auf der Karriereleiter.

Laut seiner Biographie The Secret Life of Kim Dotcom: Spies, Lies and the War for the Internet aus dem Jahr 2013 wuchs Schmitz in problematischen Familienverhältnissen auf und wurde vom alkoholkranken Vater manchmal sogar krankenhausreif geschlagen. Im Alter von 20 Jahren sorgte ein Autounfall dafür, dass sich Schmitz' Einstellung zum Leben komplett wandelte: "Ich mache, was mir gefällt, das Leben ist kurz und man weiß nicht, wie viel Zeit man hat. Ich will einfach ein tolles Leben." So schreibt er es in seinem Buch.

Unter dem Pseudonym Kimble erfand sich Schmitz als Computer-Hacker neu und sorgte erstmals für mediales Aufsehen: In der WDR-Fernsehsendung Monitor demonstrierte er das Blue-Box-Verfahren. Es handelt sich dabei um eine Technik zur Manipulation von Telefon-Vermittlungsstellen. Dadurch konnte er kostenlos Telefongespräche führen.

Zudem verkaufte er unter seinem neuen Pseudonym Calling Cards. Diese Karten lassen sich, ähnlich wie eine Kreditkarte, für die Abrechnung von Telefongesprächen sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich nutzen. Um eine Calling Card zu verwenden, reichte es aus, ihre 14-stellige Nummer zu wissen. Einen zusätzlichen Sicherheitsmechanismus gab es nicht.


Mehr dazu findet ihr auf golem.de


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