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Auffallend viele erwachsene Menschen würden mit Hörproblemen beim Arzt vorstellig werden, die eigentlich vom Gehirn verursacht werden

Verschiedene Audiologen äußerten gegenüber dem Guardian die Sorge, dass das ständige Herausfiltern von Geräuschen unbeabsichtigte Folgen haben könnte: Renee Almeida, die klinische Leiterin der Erwachsenenaudiologie beim Imperial College Healthcare NHS Trust, hat etwa festgestellt, dass immer mehr Erwachsene mit Hörproblemen in ihre Klinik kommen. Nach der Durchführung von einschlägigen Tests zeigte sich jedoch, dass ihr Gehör in Ordnung ist und das Problem viel mehr im Gehirn liegt.

Die entsprechende Krankheit nennt sich auditive Verarbeitungsstörung (APD) und wird häufig bei Kindern diagnostiziert, weshalb Almeida die Zunahme von Erwachsenen mit ähnlichen Problemen auffiel. Die Ärztin hat hierbei die Nutzung von Noise-Cancelling-Kopfhörern im Verdacht:

Das Gehirn ist daran gewöhnt, mit Tausenden von verschiedenen Geräuschen gleichzeitig umzugehen, und es war schon immer in der Lage, herauszufinden, was hörenswert ist und was nicht. (...) Mit der Geräuschunterdrückung geben Sie Ihrem Gehirn nur eine einzige Klangquelle, sei es ein Podcast oder Musik. Eine Quelle. Es gibt nichts anderes, worüber sich Ihr Gehirn Gedanken machen muss.