Siebenjähriger auf "No-Fly-List" (24 Juli 2007/22:30) Wie die US-Regionalzeitung "South Florida Sun-Sentinel" am Dienstag berichtet, ist der siebenjährige Michael Martin aus Coral Springs, Florida, bereits zum dritten Mal in seinem jungen Leben mit den US-Behörden in Konflikt geraten, als er und seine Eltern mit dem Flugzeug verreisen wollten.
Erst am 3. Juli wollte seine Mutter einen Flug von Fort Lauderdale nach Baltimore buchen. Die Automaten auf dem Flughafen wollten für Michael allerdings keinen Boarding-Pass ausstellen. Am Schalter der Fluggesellschaft erfuhr die Mutter dann von einer Angestellten der Fluggesellschaft AirTran Airways, warum es mit ihrem Sohn in letzter Zeit verstärkt Probleme am Flughafen gegeben hat. Mehrere Michael Martins Michael Martins Pech: Irgendwo in den Tiefen der von der Transport Security Authority [TSA, Teilbehörde des US-Heimatschutzministeriums] geführten "No-Fly-List" wird irgendein Michael Martin als Terrorist geführt. Und wer auf dieser Liste steht, darf nicht ins Flugzeug. Auf Anfrage der Zeitung wollte die TSA nicht sagen, um welchen Terroristen es sich bei Michael Martin handelt. Recherchen des Blattes weisen auf ein IRA-Mitglied dieses Namens hin, das 1995 in Arizona in den Schmuggel von Bombenzündern verwickelt gewesen sein soll. Bürokratische Hürden Die TSA schiebt die Verantwortung für die Kontrolle auf die Fluglinien ab. Ein Sprecher sagte der Zeitung, die Fluglinien könnten Kinder automatisch von der Kontrolle ausnehmen. Auf der "No-Fly-List" seien außerdem genaue Beschreibungen der verdächtigen Personen inklusive ihres Vorstrafenregisters verzeichnet, was Namensverwechslungen verhindern solle. Die Sprecherin von AirTran wiederum sagte dem "Sun-Sentinel", dass nur die TSA über die Macht verfüge, die Liste zu verändern. Sie sagte, sie dürfe nur Tickets ausstellen, nachdem ein Fluglinien-Mitarbeiter das Kind gesehen habe. Letzte Hoffnung für Michael Martin und seine Mutter Krista ist nun das im Februar vom US-Heimatschutzministerium angekündigte Beschwerdeprogramm TRIP [Traveller Redress Inquiry Program], über das sich unbescholtene Reisende beim Heimatschutz über ihre Aufnahme in eine Anti-Terror-Liste beschweren können. Auf ihrer Website bezeichnet die TSA Geschichten von Kindern, die auf die "No-Fly-List" geraten seien, nach wie vor als "Mythos". Quelle: Fz |
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