Hersteller pleite: Trägern bionischer Augen droht wieder die Blindheit (26. April 2022/15:04) "Second Sight" leistet für sein Produkt keine Unterstützung mehr. Hunderte Personen sind betroffen, die Zukunft bleibt ungewiss Bionische Augenimplantate gehören zu den wohl beeindruckendsten medizinischen Fortschritten der letzten Jahrzehnte. Die Implantate arbeiten mit einer Kamera und Stimulation des Sehnervs. Dank ihnen können Menschen, die eigentlich klinisch als vollständig blind gelten, ihre Umgebung wieder optisch wahrnehmen. Eine der Firmen, die in diesem Bereich tätig ist, ist Second Sight Medical Products. "Argus 1" und "Argus 2" heißen die Systeme, die man 2002 und 2006 entwickelt hat. Das durch sie ermögliche Sehen ist zwar nicht vergleichbar mit "normaler" optischer Wahrnehmung, doch das in 60 helle und dunkle Pixel übersetzte Videosignal liefert Trägern per Elektrostimulation einen in Grautönen gehaltenen Eindruck ihrer Umgebung. Auch wenn dies mit "normalem" Sehen kaum vergleichbar ist und nicht für alle gleich gut funktioniert, kann es etwa die Orientierung oder das Wahrnehmen von Hindernissen stark erleichtern. Für Menschen, die durch Retinitis pigmentosa - eine Krankheit, bei der Fotorezeptoren der Netzhaut langsam degenerieren - erblindet sind, ist ein solches Implantat die einzige bekannte Lösung.
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