Plan 9 sollte bessere Audio-Kompression bekommen als MP3 (26. Juni 2022/11:59) Die Entwicklung der Audio-Kompression und die schwierige MP3-Patentsituation hätte ohne das Nein eines Anwalts wohl anders ausgesehen. Der langjährige Unix-Entwickler und ehemalige Angestellte der legendären Bell-Labs, Rob Pike, schreibt, dass schon die erste Version von Plan 9 eine für damalige Verhältnisse revolutionäre Technik zur Audio-Kompression bekommen sollte. Das berichtet Pike, der an der Erstellung des Unix-Nachfolgers Plan 9 maßgeblich beteiligt gewesen ist, auf der Mailing-Liste der Unix Heritage Society (TUHS). Pike schreibt dazu: Die Plan 9 CD-ROM benötigte etwa 100 MB für die vollständige Distribution, wenn überhaupt. Wir hatten den Plan, den Rest mit kodierter Musik zu füllen und der Software zum Dekodieren. Diese Aussage bezieht sich wohl auf einen Zeitraum zu Beginn der 90er Jahre und damit in die Zeit, in der das MP3-Format erstmals überhaupt veröffentlicht worden ist und noch lange vor seinem Durchbruch stand. Grundlage der Technik seien Forschungsarbeiten am Akustiklabor der Bell-Labs gewesen. Mehr als ein Jahrzehnt später verklagte der Rechteinhaber der Bell-Labs-Entwicklungen, Alcatel-Lucent, Unternehmen wie Microsoft, weil diese durch die Nutzung von MP3s angeblich gegen die Patente der Bell-Labs verstoßen haben sollten. Alcatel-Lucent verlor diese Klage jedoch.
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