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Jeder will Likes und Follower, ABER...

(29. Juli 2022/20:24)



Ich habe vor Kurzem wieder mit einem Bekannten darüber diskutiert wie wichtig oder unwichtig Social Media ist und was man wirklich braucht. Die Likes? Die Follower oder die Aufrufe ..

Verstehen kann ich es ja, weil rein psychologisch gesehen sind sie eine Bestätigung, dass wir toll sind. Es zeigt, dass Leute sich für uns interessieren und sich für unseren Content begeistern. Dies tut der Seele so richtig gut und löst viele Glückshormone aus.

Aber das Problem, dieses "High" ist sehr kurzlebig und hat ein enormes Suchtpotential. Hat man vom diesem Glück gekostet, will man mehr davon. Auch, wenn es nichts weiter ist, als eine kleine Nachricht auf dem Handy.

Aber gehen wir jetztmal tiefer ins Detai und analysieren, was uns dieses Vermarkten auf Social Media wirklich bringt. Sind die Likes wichtig? Braucht man viel Follower?

  • Die Follower ..

  • Fans oder Follower galten lange als das ultimative Aushängeschild für Unternehmen, aber auch Privatpersonen. Es galt, wer die meisten hat, der hat Social Media gemeistert.

    Lange hat es gedaurt bis den Menschen klar wurde, das stimmt so überhaupt nicht. Folgt man einem Unternehmen auf Social Media, ist noch lange kein Käufer oder Konsument.

    Auch agiert nicht jeder Fan mit den Inhalten. Noch schlimmer, nicht jeder Fan ist überhaupt real. Durch die schiere Masse an Bots, vor allem auf Instagram oder Twitter, sind viele Social Media Metriken komplett verzerrt.

    Aber heisst dies nun die Follower nichts mehr wert? Doch! Natürlich! Allerdings darf man sie nicht ungefragt annehmen. Stattdessen sollte man sie in Relation zu anderen Zahlen setzen.

    Trotzdem muss man sagen dass viele Socialmedia Plattformen bereits einen so guten Algorithmus haben, dass auch ohne ein Abo meistens bereits die Kanäle oder Profile vorgeschagen werden, welche man schauen möchte, bzw. Abonnieren würde.

  • Die Likes ..

  • Ja die Likes, das schnelle, kurze Glück der Moderne ..

    Doch seien wir jetzt mal ehrlich, von allen Zahlen sind diese tatsächlich am wenigsten wert. Denn was sagen sie schon aus? In einer Zeit, in der so viel Content konsumiert wird, dass das Like mal eben beim Wischen mit einem kurzen Klick hinterlassen wird.

    Ganz selten beschäftigt sich einer mit dem Inhalt, liest sich den Text gründlich durch und überlegt, was der Creator damit sagen möchte.

    Ist dieses Bild schön? Bäm Like. Finde ich dies lustig? Bäm Like. Will ich mir diesen Beitrag einfach für später merken, vergesse es aber nach 10 Minuten eh wieder? Bäm Like. Bin ich ein Bot, der darauf programmiert ist auf bestimmte Inhalte zu reagieren? Bäm Like.

    Und hier sieht man schon, Likes bedeuten heutzutage recht wenig. Sind sie deswegen komplett unwichtig? Nein!

    Die Likes sind immer noch ein guter Indikator dafür, ob der Content in die richtige Richtung geht. Und sie helfen, die Vorlieben und Interessen der Fans zu verstehen.

    Aber man kann auch mit wenig Herzchen oder Like, einige Leute erreichen und Klicks sammeln, wie man auf diesen Screenshot eines Instagram-Post des C&M News Account sieht ..



  • Die Klicks/Hits ..

  • Jetzt geht es um das eingemachte, um die Klicks. Und diese sind nicht so leicht auf Social Media zu bekommen, wie zum Beispiel ein Like.

    Erfahrungsgemäß performen Link-Beiträge oft deutlich schlechter als reine Bild- oder Video-Beiträge. Liegt schlicht daran, dass ein Link-Klick eine Unterbrechung im Fluss des Wischens über die Timeline ist. Die Info und wie sie präsentiert wird, bestimmen die gewünschte Aktion.

    In allen großen Marketingbildern sind Link-Klicks deutlich zielführender als Likes oder Kommentare. Den es geht um Webseiten-Besucher und Remarketing-Maßnahmen. Aber naja, sie sind auch nicht die bare Münze, denn wie oft kommt es vor, dass man beim Wischen schon zufällig auf einen Link klickt?

  • Es braucht Reichweite ..

  • Es ist wichtig soviele Menschen mit Beiträgen zu erreichen wie nur möglich. Doch in diesem Zuge sind Zielgruppe, Zeitpunkt und Frequenz genauso wichtig ..

    Beispiel 1: Man erreicht 1.000.000 Leute mit meinem Beitrag, allerdings sind davon nur 2% in der tatsächlichen Zielgruppe. Fazit: Diese tolle Reichweite bringt mir recht wenig, da die meisten sich ja überhaupt nicht für meine Zeug interessieren.

    Beispiel 2: Man erreicht 1.000.000 Leute mit meinem Beitrag und sie sind sogar alle in meiner Zielgruppe, allerdings ist die Saison für das Thema gerade vorbei und Interesse daher gering. Die tolle Reichweite innerhalb der richtigen Zielgruppe bingt also wieder recht wenig.

    Beispiel 3: Man erreicht 1.000.000 Leute mit meinem Beitrag in der richtigen Zielgruppe und zur richtigen Zeit, allerdings nur ein Mal. Gerade in der heutigen Welt leiden die meisten unter akuter Content-Überflutung. Alle haben bereits eine Überdosis an Informationen und somit ist die Erinnerung an einzelne Beiträge sehr gering. Die tolle Reichweite ist nur dann toll, wenn sie mehrmals die gleichen Leute erreicht, bis sie sich tatsächlich an den Inhalt erinnern und die gewünschten "Calls-to-Action" durchführen.

    Ja! Reichweite ist wichtig. Sie zeigt, wie viele Leute Kontakt mit dem Content hatten. Allerdings sagt die Zahl alleine wiederum wenig aus, denn sie muss in einen qualitativen Kontext gebracht werden, um zu sehen, ob sie tatsächlich relevant für die gesteckten Ziele ist.


Eine Auswertungen für Social Media ist schwer, denn es gibt ein breites Spektrum an messbaren Werten, die jedoch nicht immer rein quantitativ bewertet werden können. Ausserdem ist jeder einzelne Wert alleine fast bedeutungslos, da man die Zahlen immer in Relation zu den eigenen Ziel und anderen Zahlen sehen muss.

Meiner Meinung nach sind rein quantitative Auswertungen nicht komplett, denn viele Vorteile, die die Plattformen bieten, sind nur qualitativ zu erklären.

Man sollte sich nicht von den vielen Vanity-Metriken, die Social Media so prominent in den Fokus stellt, blenden lassen. Nutzer sind süchtig geworden nach Likes, Fans und Reichweite ohne darauf zu achten, was das wirklich für ihren Content bedeutet.

Sind also viele Fans, Likes, Herzchen und was es sonst alles so gibt schlecht? Nein! Natürlich nicht. Aber wir müssen alle endlich wieder runter kommen und lernen, dass diese Zahlen nicht den Wert oder die Relevanz definieren.

Mit nur 300 Followern auf Instagram ist man nicht unbedingt unbeliebt, so wie man mit 35.000 Fans nicht unbedingt den Mega erfolg hat, weil sich kaum wer für den Content - den man online stellt - begeistert.

Man sollte einfach die Social Media Nutzung wieder auf seinen sozialen Kern besinnen und die qualitative Bindung und Kommunikation zwischen Menschen und Unternehmen in den Vordergrund stellen. Also? Wen interessieren schon Likes? Redet doch lieber wieder miteinander!


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