Was sind Komplementäre Farben


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BeitragSa 05. Mai, 2018 17:52
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Komplementärfarben haben in der Farbenlehre eine große Bedeutung. Wie man diese ermitteln, nutzen und kombinieren kann, erfährt ihr hier.

Der Begriff "Komplementärfarbe" kommt aus der Farbenlehre. Das Wort "Komplementär" leitet sich vom lateinischen "Complementum" ab und heißt übersetzt "Ergänzung". Bei Komplementärfarben handelt es sich also um sogenannte Ergänzungsfarben.

Aber zu was sollen diese eine Ergänzung darstellen?

An dieser Stelle kommt die Farbenlehre ins Spiel. Der sogenannte Farbkreis bildet die Grundlage von Farbtheorien. Da die Verwendung und Bedeutung von Farben auch wichtige Rollen im Design einnehmen, lohnt es sich, zuallererst einen näheren Blick auf dieses Ordnungssystem für Farben zu werfen.



Es gibt zwar verschiedene Farbkreise (unter anderem von Goethe und Newton), jedoch wird für die Zuordnung von Farben sowie zur Ermittlung von Komplementärfarben meistens der Farbkreis nach Itten, aus dem Jahr 1961, hergenommen.

Was sind aber nun Komplementärfarben?

Auf dem Farbkreis von Itten wird deutlich, was Komplementärfarben sind und wie diese zu finden sind. Man mag zunächst denken, dass in diesem Ordnungssystem die Farben des Regenbogens dargestellt sind, doch das ist tatsächlich nicht der Fall.

Im Farbkreis von Itten liegen nämlich ähnliche Farben nebeneinander. Es gibt jedoch auch Farben, die sich durch die kreisförmige Anordnung direkt gegenüberliegen. Bei diesen Farben handelt es sich um die Komplementärfarben. Demzufolge gibt es zu jeder Farbe nur eine komplementäre (ergänzende) Farbe.

Komplementärfarben löschen sich aber übrigens gegenseitig aus, wenn man sie miteinander mischt. Bei den sogenannten Lichtfarben bildet sich durch die additiven Farbmischung ein weißes Licht. Bei den Körperfarben entsteht durch die subtraktiven Farbmischung ein neutrales Grau-Schwarz. Mehr zu diesen Vorgängen der Dreifarbentheorie erfährt man in der entsprechenden Erklärung hier auf der Seite.

Die Wirkung von Komplementärfarben und Komplementärkontrast

Durch die Gegensätzlichkeit der Komplementärfarben entstehen deutliche Kontraste, die sich unter anderem auch z.B. für das Branding von Unternehmen nutzen lassen. Zudem kann ein komplementäres Farbschema für klare Abgrenzungen zwischen Elementen und Fotos sorgen. Direkt nebeneinander sorgen Komplementärfarben für eine entsprechend starke Farbwirkung.



Der Komplementärkontrast profitiert somit von den ungebrochenen und rein erscheinenden Farben und wirkt oft bewegt, lebhaft, bunt, laut, leuchtend oder kraftvoll. Dennoch ist er häufig in sich vollständig und abgeschlossen. Zudem lässt sich auch gezielt eine der Farben abschwächen, um attraktive Farbkombinationen erzielen zu können.

Die Weiteren Farbkontraste nach Itten

Neben dem Komplementärkontrast gibt es auch noch weitere Farbkontraste nach Itten, die Primärfarben, Sekundärfarben oder Tertiärfarben berücksichtigen.



Bei den Primärfarben handelt es sich um die sogenannten Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Die Sekundärfarben entstehen durch die Mischung von Primärfarben. Die Tertiärfarben hingegen bilden sich durch eine Mischung von Sekundärfarbe mit einer Primärfarbe.

Der Farbe-an-sich-Kontrast

Der "Farbe-an-sich-Kontrast" entsteht durch die Kombination von mindestens drei Farben. Diese liegen in der Regel im Farbkreis weit auseinander. Dadurch wirkt der "Farbe-an-sich-Kontrast" auffällig bunt, fröhlich und nahezu strotzend vor Kraft.



Eine Mischung, die oft für lebhafte Fotos verwendet wird oder bei Gemälden zum Einsatz kommt. Werden Kontrast, Helligkeit oder Sättigung der entsprechenden Farben verändert, entsteht eine Wirkung, die nicht mehr so ganz aufdringlich erscheint.

Der Hell-Dunkel-Kontrast (Helligkeitskontrast)

Bei dem Hell-Dunkel-Kontrast wird eine helle Farbe in Kombination mit einer dunklen Farbe gebracht. Klassisches Beispiel ist die Verwendung von Weiß mit Schwarz. Damit lässt sich logischerweise der größte Hell-Dunkel-Kontrast erzielen.




Der Kalt-Warm-Kontrast

Mensch teilen Farben dem Empfinden nach in warme oder kalte Farben ein. Der Ursprung ist wahrscheinlich in ganz natürlichen Bereichen des Lebens zu finden. Wasser oder Eis gelten allgemein als "kalt", wohingegen Feuer und Sonne eindeutig als "warm" eingestuft werden.

Im Farbkreis findet man die "warme Farben" neben Gelb, Orange und Rot. Die "kalten Farben" sind um Blau und Violett herum auszumachen. Durch entsprechende Mischung ist es möglich, die Temperatur der Farben zu ändern. Gelb kann beispielsweise durch Zugabe von Grün wärmer wirken.




Der Simultankontrast

Mit dem Simultankontrast ("simultan" für gleichzeitig bzw. wechselseitig) wird die Wechselwirkung von nebeneinander liegenden Farben beschrieben. Dabei handelt es sich um ein optisches Phänomen, bei dem eine Farbe von der entsprechenden Umgebungsfarbe beeinflusst wird.



Die Abbildung oben verdeutlicht den Effekt. Das rechte graue Quadrat vor dem orangenen Hintergrund scheint etwas heller zu sein als das Quadrat links, obwohl beide denselben Grauton aufweisen.

Der Qualitätskontrast (Sättigungskontrast bzw. Intensitätskontrast)

Der Qualitätskontrast entsteht durch die Kombination von unterschiedlichen Sättigungsgraden einer Farbe. Wenn beispielsweise ein strahlendes Rot mit einem etwas weniger gesättigten Rotton in Verbindung gebracht wird, spricht man vom sogenannten Qualitätskontrast.



Der Quantitätskontrast oder auch Flächenkontrast

Der Quantitätskontrast beschreibt eigentlich nicht direkt den Farbkontrast, sondern bezieht sich im Grunde genommen auf die Größen- und Flächenverhältnisse, mit denen Farben in Kombination gebracht werden.

Bei dieser Methode stechen optisch warme und helle Farben hervor. Gedämpfte Farben hingegen treten eher in den Hintergrund.




Komplementärfarben Software Generatoren

Adobe Color

Das Color-Tool von Adobe, mit denen sich nicht nur Komplementärfarben errechnen bzw. finden lassen, gibt es sogar in einer Webversion. Mit dem Color-Wheel von Adobe Color kann man schnell eigene Farbkombinationen und Farbharmonien erstellen. Es besteht sogar die Möglichkeit, Farben aus Bildern per Upload zu extrahieren oder Farbverläufe generieren zu lassen.

Die Adobe Capture App, welche das Color-Wheel von Adobe enthält, wird kostenlos zum Downloaden für Android und iOS angeboten.


Color Calculator

Der Color Calculator von Sessionscollege bietet unter anderem die Möglichkeit, eine Farbe gezielt auszuwählen und anschließend auf Knopfdruck die entsprechende Komplementärfarbe erhalten zu können.

Natürlich stehen auch andere Methoden wie "Split Complementary", "Triadic" oder "Monochromatic" zur Auswahl. Das Farbschema lässt sich anschließend in HEX-, RGB- und CMYK-Farben ausgeben.


Color Picker

Beim Color Picker reicht es aus, die Maus aktiv im Farbfeld zu bewegen. Die entsprechende Komplementärfarbe wird on-the-fly berechnet und angezeigt.

Auch bei diesem Generator lassen sich andere Methoden wie "Triadic", "Analogous" oder "Tints" einstellen.


w3schools Complementary Color Schemes

Ein ganzer simpler Weg, um Komplementärfarben errechnen zu lassen, bietet der Komplementärfaren-Generator von w3schools. Einfach das Farbrad klicken oder bewegen und schon wird die entsprechende Komplementärfarbe in einem vordefinierten Layout dargestellt.


JavaScript und PHP

color-scheme.js gibt es kostenlos auf GitHub

Für PHP gibt es die PHP-Klasse phpColors.

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