AMD kündigt offene Firmware-Bibliothek openSIL an
07. März 2023, 16:27
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Bild: AMD
Wer aktuelle Prozessoren nutzt, muss auf proprietäre Firmware vertrauen. Bei AMD soll sich das bald ändern, Alternativen wie Coreboot sollen kommen.
Ohne Firmware läuft kein Prozessor, sie ist für viele grundlegende Aufgaben verantwortlich. Sie initialisiert die Hardware und läuft permanent im Hintergrund. Da sie selbst für das Betriebssystem bis auf Schnittstellen wie UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) unsichtbar ist, bekommen die meisten Nutzer davon wenig mit. Und natürlich ist ihr Quellcode nicht öffentlich und somit nicht überprüfbar. Für Prozessoren von AMD können Nutzer bald,
wie Phoronix bemerkte, mit quelloffener Firmware wie Coreboot rechnen.
Möglich macht das die open-source x86 Silicon Initialization Library, kurz openSIL. Die wird AMD am 20. April 2023 auf dem Regionaltreffen des Open Compute Project in Prag vorstellen. Die Ankündigung des Vortrags findet sich aber bereits
im Programm. Sprechen wird AMDs Chief Firmware Architect Raj Kapoor, das Thema scheint für das Unternehmen also durchaus bedeutsam zu sein.
Laut Ankündigung soll openSIL zunächst für die aktuellen Genoa-Epycs verfügbar sein. Hier dürfte die Nachfrage seitens verschiedener Anbieter von Internetdiensten, etwa Google oder VPN-Dienstleister, groß sein. Sie sind seit Jahren darum bemüht, die Vertrauenswürdigkeit ihrer Hardware zu verbessern. Dem steht eine Black-Box-Firmware mit möglicherweise unentdeckten Fehlern entgegen. Ob openSIL allerdings auch auf den Desktop, also für Ryzen-CPUs, kommt, bleibt abzuwarten.
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