Apple hat gerade das iPhone 12 sowie das iPhone 12 Pro vorgestellt.
Als erstes gleich Vorweg. Ja es kommt mit 5G. Diesen Punkt sollte man als erstes erwähnen, weil Apple es extrem wichtig war und am meisten Zeit des Events damit verbracht hat die 5G Vorteile anzupreisen. So sollen die Apple-Geräte die größte Bandbreite an 5G-Frequenzen unterstützen. In einigen Ländern, die etwa das niedrige 700-Frequenzband für 5G verwenden, könnte es aber dennoch zu Problemen kommen.
Das iPhone Basis-Modell hat mit 6,1 Zoll die gleiche Displaydiagonale wie das iPhone 11 und dessen Vorgänger iPhone XR. Das iPhone 12 Pro und das Pro Max kommt mit 6,1- bzw. 6,7-Zoll-Display und verfügt über das gleiche Innenleben wie das reguläre iPhone 12.
Und es gibt diesmal auch ein iPhone 12 Mini, eine 5,4-Zoll-Variante, die über die gleiche Ausstattung wie das iPhone 12 verfügt.
Alle neuen iPhone-Modelle setzen nun endlich auf OLED anstelle von LCD. Apple hat sich dafür wieder einen hübschen Marketingnamen ausgedacht und nennt es Super Retina XDR. Diese Displaytechnologie sorgt für sattere Farben und ist gleichzeitig stromsparender. Apple verspricht außerdem das gesprungene Displays nun etwas seltener auftreten sollten. Durch eine neue Keramikbeschichtung gibt es eine "4x bessere Sturzfestigkeit".
Die Panels unterstützen wieder True Tone für die automatische Anpassung des Weißpunktes an das Umgebungslicht, außerdem decken die Bildschirme erneut den größeren P3-Farbraum ab. Die Helligkeit gibt Apple mit typischen 625 cd/m² und in der Spitze 1.200 cd/m² bei HDR für die beiden iPhone 12 und mit typischen 800 cd/m² und ebenfalls 1.200 cd/m² in der Spitze für HDR für die zwei iPhone 12 Pro an. Die ProMotion-Technologie der iPad Pro mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz hat es wider Erwarten in kein iPhone 12 geschafft - es bleibt weiterhin bei 60 Hz.
Das neue Gehäuse hat sich minimal verändert und nähert sich dem Design der aktuellen iPads an. Apple-Fans wird das kantigere Gehäuse auch an das iPhone 4 erinnern. Es bietet wieder IP68-Schutz gegen das Eindringen von Staub und Wasser, wobei Apple das Untertauchen bis zu einer Tiefe von 6 Metern für bis zu 30 Minuten erlaubt.
Apple setzt nun auf den neuen A14 Bionic Chip. Es ist der erste Smartphone-Chip, der im 5-Nanometer-Verfahren hergestellt wurde. Er verfügt über 11,8 Milliarden Transistoren und hat 6 CPU- sowie 4 GPU-Kerne. Laut Apple ist er 50 Prozent schneller als jeder andere Smartphone-Chip. Auch die Grafikleistung sei um 50 Prozent verbessert worden.
Wie im iPad Air ist der Chip erstmals an LPDDR5 statt LPDRR4X angebunden. Zur Architektur des A14 Bionic zählen auch neue Machine-Learning-Beschleuniger und eine neue Neural Engine mit 16 Kernen zur schnelleren Bereitstellung künstlicher Intelligenz. Die KI-Leistung steigt mit dem neuen Chip von 5 TOPS des A13 Bionic auf nun 11 TOPS.
Bild: Apple
Das iPhone 12 ist mit 2 Kameralinsen ausgestattet - eine für reguläre Weitwinkel-Fotos und eine für Ultaweitwinkelaufnahmen. Der Nachtmodus kann nun von allen Kameras, inklusive der Selfiekamera auf der Vorderseite genutzt werden. Auf der Vorderseite findet sich der bekannte Notch samt aller notwendiger Sensoren für Face ID. Die Aussparung wurde leider nicht kleiner.
Das Pro hat zusätzlich noch mit einer Tele-Linse, welche bis zu 5-fachen optischen Zoom erlaubt. Zusätzlich gibt es einen LiDAR-Scanner. Zum Einsatz kommt dieser beim Autofokus, bei Nachtmodus Porträts sowie bei Augmented-Reality-Anwendungen.
Bild: Screenshot/Apple Event
Das Pro Max soll bei der Ausstattung hinsichtlich Videoaufnahmen punkten. Es ist mit einer optischen Bildstabilisierung mit Sensorverschiebung ausgestattet.
Bild: Screenshot/Apple Event
Alle vier iPhone 12 können Videoaufnahmen mit dem dynamischen HDR-Standard Dolby Vision erstellen. Nachdem nun alle vier Bildschirme die OLED-Technik nutzen und für die HDR-Wiedergabe geeignet sind, geht Apple diesen Schritt auch bei der Aufnahme. Bisherige iPhone-Modelle unterstützen zwar ebenfalls Videoaufnahmen mit einem erweiterten Dynamikbereich, dieser bewegt sich aber weiterhin im SDR-Bereich. Dolby Vision ist ein dynamisches HDR-Format, das Frame für Frame arbeitet, anstatt wie HDR10 fix für die gesamte Aufnahme zu arbeiten. Dolby Vision steht auf dem iPhone 12 Pro (Max) ohne Einschränkungen in bis zu 4K mit bis zu 60 FPS zur Auswahl. Das normale iPhone 12 (mini) unterstützt Dolby Vision hingegen nur bis zu 4K mit 30 FPS.
Auf dem iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max will Apple im weiteren Verlauf des Jahres das neue Bildformat Apple ProRAW anbieten. Das neue Format soll die Fähigkeiten von Apples "Computational Photography" mit der Flexibiliät eines RAW-Formats kombinieren. Apples Technologien wie Smart HDR der 3. Generation oder Deep Fusion werden auch bei ProRAW genutzt, andere Eigenschaften wie Schärfe, Weißabgleich, Dynamikkompression, Farbkanäle und Highlights sind aber nicht länger statisch mit dem Bild verbunden, sondern liegen als Variablen vor, die sich über Apples Foto-App manipulieren lassen. Apple will zudem eine neue API für ProRAW zur Verfügung stellen, damit auch Drittanbieter mit ihren Apps darauf zugreifen können.
Bild: Screenshot/Apple Event
Beim drahtlosem Laden hatte Apple ebenfalls eine Neuerung parat. So unterstützen die neuen iPhones "MagSafe". Das bedeutet, man kann die Handys per magnetischem Pad auf der Rückseite Kabellos mit Strom versorgen. Neben dem Pad kann auch noch anderes magnetische Zubehör angebracht werden.
Bild: Apple
Verzichten muss man diesmal, wie bereits vermutet von vielen, bei allen iPhones auf das Ladegerät und EarPods-Kopfhörer. Die Handys werden nur mehr mit einem USB-C zu Lightning-Kabel ausgeliefert. Adapter Fehlanzeige.
Und da kaum wer ein Ladegerät mit USB-C Anschluss besitzen wird, heißt es doch wieder eines extra kaufen. Apple nimmt derzeit dafür mindestens 25€. Zumindest wenn man bereits ein altes Kabel zuhause hat, gibt es keine Einbussen und man kann dieses weiterverwenden.
Das neue iPhone unterstützt "nur" - von heutigen Standards aus gesehen und was andere Hersteller so verbauen - eine Maximale Ladeleistung von maximal 15 Watt. Will man mit Kabel laden, so muss man laut Apple ein Ladegerät mit mindestens 20 Watt anstöpseln.
Auch beim Drahtlosen laden muss man Abstriche machen. Lädt man an einem Ladegerät welches den Qi Standard unterstützt, so bekommt man nur 7.5 Watt maximal. Die vollen 15 Watt gibt es nur mit Apples eigenen MagSafe-Ladegerät.
Bitte bleibe sachlich und fair in deinen Äußerungen. Sollte dein Kommentar nicht sofort erscheinen, ist er in der Warteschlange gelandet und wird meist zeitnah freigeschaltet.
Kommentare:
Du hast bereits für diesen
Kommentar abgestimmt...