schaf am 31. Mai 2021 um 12:02 | Lesezeit: 3 Minuten, 49 Sekunden

Google Fotos dreht unbegrenzten Gratisspeicher ab: Alles, was Nutzer jetzt wissen sollten

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Neue Beschränkungen werden mit 1. Juni schlagend. Was sich ändert, welche Alternativen es gibt und ob sich ein Wechsel auszahlt

Was ändert sich mit dem Stichtag 1. Juni nun genau?Bisher gab es für sämtliche Nutzer die Möglichkeit, Bilder in der sogenannten "hohen Qualität" in unbegrenzter Menge bei Google Fotos zu speichern. Dabei werden die hochgeladenen Fotos allesamt auf 16 Megapixel heruntergerechnet, Videos werden auf 1080p reduziert. Zudem werden weitere Optimierungen vorgenommen, um die Dateigröße zu reduzieren, die aber mit freiem Auge kaum sichtbar sind. Dieses Angebot läuft nun aus, ab 1. Juni werden sämtliche hochgeladenen Bilder gegen den eigenen Speicherplatz bei Google gerechnet.


Ich habe aber schon eine Unzahl von Fotos hochgeladen - muss ich die nun rasch löschen, um frischen Platz zu schaffen?Nein, und das hat mehrere Gründe. Einerseits stehen ohnehin jedem Google-Konto kostenlos 15 GByte an Speicherplatz zur Verfügung. Das sollte vielen reichen. Vor allem aber gilt die Regeländerung nur für ab dem Stichtag hochgeladene Aufnahmen. Alle zuvor gespeicherten Fotos und Videos werden also auch in Zukunft nicht gegen dieses Limit gerechnet, die Speicherung bleibt kostenlos.


15 GByte? Das klingt doch ohnehin nach ziemlich viel!Tatsächlich ist das im Vergleich mit anderen Diensten recht üppig. Bei vergleichbaren Diensten von Apple, Amazon und Microsoft gibt es jeweils nur fünf GByte, bei Dropbox gar nur zwei. Gleichzeitig sollte man aber nicht vergessen: Der von Google zur Verfügung gestellte Speicherplatz wird zwischen mehreren Diensten geteilt, und dazu gehören auch Google Drive sowie der Mail-Service Gmail. Hier könnte bei einigen über die Jahre schon einiges an gespeicherten Daten zusammengekommen sein, womit dann natürlich auch der Platz für Fotos deutlich enger ist als vielleicht gedacht.


Was ändert sich für mich, wenn ich Bilder in Originalqualität hochladen will?Nichts, denn das war - bis auf einzelne Ausnahmen - schon bisher nicht kostenlos. Also zumindest nach den erwähnten 15 GByte, und die sind bei Bildern in Originalqualität natürlich erheblich schneller erreicht.


Sagen wir einmal, ich bin ans Limit gestoßen, welche Optionen gibt es dann?Die einfachste - und wohl auch von Google favorisierte - Variante ist es, weiteren Speicherplatz bei Google One zu kaufen. Das beginnt derzeit preislich bei zwei Euro monatlich für 100 GB. Wer bereit ist, zehn Euro im Monat zu investieren, erhält dann bereits zwei TB, die auf Wunsch auch mit anderen Familienmitgliedern geteilt werden können. Alternativ dazu könnte man natürlich auch den Google-Speicherplatz aufräumen, also etwa den Spam-Folder bei Gmail löschen oder auch das Google Drive durchgehen, um zu sehen, was da alles so ungenutzt herumliegt. Oder aber man wechselt gleich auf einen komplett anderen Anbieter.


Gibt es Ausnahmen von diesen neuen Regeln?Allerdings. Die Nutzer von Googles eigenen Pixel-Smartphones sind ganz klar im Vorteil. Hat das Unternehmen diese doch explizit mit dem kostenlosen Speicherplatz beworben - und das macht sich jetzt bezahlt. Für sämtliche Generationen dieser Smartphones gilt, dass sie auch weiter - und zeitlich unbegrenzt - kostenlos Fotos in der erwähnten "hohen Qualität" speichern können. Besser sieht es noch für Besitzer des Pixel 3 aus, diese können nämlich noch bis Jänner 2022 Aufnahmen sogar in Originalqualität kostenlos hochladen. Und wer tatsächlich noch ein Pixel der ersten Generation hat, hat sowieso den Jackpot geknackt. Dort wird der Gratis-Upload von Bildern in Originalqualität nämlich auf Lebenszeit - in dem Fall wohl des Geräts - garantiert.


Wieso macht Google das eigentlich?Es besteht der dringende Verdacht, dass das Unternehmen mit dem Service Geld verdienen will. Denn genau das tut es bisher ziemlich sicher nicht. Während andere Dienste des Softwareherstellers mithilfe von Werbung monetarisiert werden, ist das bei Google Fotos nicht der Fall. Aus Privatsphärengründen werden die Aufnahmen nicht für Werbung ausgewertet, umgekehrt werden auf dem Service auch keine Werbeeinschaltungen platziert. Dem steht die Realität gegenüber, dass Speicherplatz für Google zwar sicher vergleichsweise billig ist, aber bei ein paar Billionen Aufnahmen trotzdem ein ganz ordentlicher Betrag zusammenkommt - die restlichen Ressourcen in den Rechenzentren noch gar nicht eingerechnet.


Dies ist eine Zusammenfassung der Fragen/Antworten, zu diesem Thema, auf derstandard.at





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