Handynotruf nur noch mit SIM-Karte
Deutsche Handynutzer können Notrufe spätestens ab Juli nur noch mit einer betriebsbereiten SIM-Karte absetzen, wie die Zeitschrift "Guter Rat" (April-Ausgabe) aufmerksam machte. Bisher waren in Deutschland Notrufe auch ohne die Karte möglich. In Österreich können Notrufe nach wie vor auch von kartenlosen Handys abgesetzt werden, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Verkehrsministerium.Missbrauch der Notrufnummer
Die Änderung ist nach Angaben des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums notwendig, um den Missbrauch der Notrufnummer 112 zu beenden. Mit der neuen Regelung könnten die Daten der Anrufer ermittelt werden. In Spitzenzeiten seien bis zu 80 Prozent aller Anrufe bei den Notrufstellen missbräuchlich gewesen.
Notrufe an die Nummer 112 seien weiterhin auch in Gebieten möglich, die nicht vom eigenen Anbieter versorgt würden. Die mit einem kleinen Chip versehene SIM-Karte wird beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags ausgehändigt und enthält Daten, die zum Telefonieren im Netz berechtigen.
Keine Störanrufe in Österreich
In Österreich seien Störanrufe bisher kein größeres Problem gewesen, weshalb man auch keine Überlegungen zu einer Änderung angestellt habe, so ein Sprecher aus dem Verkehrsministerium. Außerdem wäre die Missbrauchsgefahr der Notrufe allein mit dieser Maßnahme nicht ausgeschaltet. Das Absetzen von Notrufen ist hierzulande also weiterhin auch ohne Karte möglich und ebenso in Gebieten ohne Netzabdeckung des eigenen Anbieters - hier übernimmt dann ein anderer Anbieter.
Quelle: APA
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