Wie WiFi-Router Zimmerpflanzen töten
17. Dez. 2013, 14:17
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Braune Flecken und welke Blätter: Dass es Zimmerpflanzen manchmal schlecht geht, muss nicht nur an mangelnder Pflege liegen. Die Strahlung des WiFi-Routers könnte mitschuldig sein.
Fünf Schülerinnen der Hjallerup-Schule im dänischen Nordjütland haben mit einem einfachen Experiment die wissenschaftliche Community in Skandinavien aufhorchen lassen. Der Gedanke dazu kam ihnen, weil sie am Morgen jeweils unkonzentriert waren, was sie auf das Smartphone auf dem Nachttisch zurückführten. Also beschlossen sie, dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Da es an ihrer Schule aber keine Möglichkeit gab, Gehirnwellen zu messen, griffen die Schülerinnen auf ein viel rudimentäres Experiment zurück.
In ihrem Versuch stellten sie sechs Teller mit Kressesamen in einen Raum mit einem WiFi-Router, der in etwa die gleiche Mikrowellenstrahlung abgibt wie ein Smartphone. Gleichzeitig platzierten die Schülerinnen sechs andere Teller mit Kressesamen in einen separaten Raum ohne WiFi-Router. Beide Testumgebungen hatten identische Rahmenbedingungen: Es war gleich warm, die Kresse hatte gleich viel Sonnenlicht und die Samen wurden mit der gleichen Menge an Wasser gegossen.
Mutanten-Kresse
Nach zwölf Tagen zogen die Schülerinnen eine erstaunliche Bilanz: Die Kresse im Raum ohne Router war prächtig gediehen, während die Samen neben dem Router braun, verschrumpelt und gar mutiert waren.
Wie die Lehrerin Kim Horsevad der Website Dailydot sagte, hätten ihre Schülerinnen den Test zweimal durchgeführt - mit dem gleichen Ergebnis.
Hans-U. Jakob, Präsident der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener Gigahertz, findet es ein "interessantes Experiment, dem man aber nicht allzu große wissenschaftliche Qualität zumessen darf". Dass elektromagnetische Strahlung aber einen Einfluss auf die Pflanzenwelt hat, sei seit 20 Jahren bekannt. So hätte auch schon Kurzwellen-Strahlung einst für ein Baumsterben in der Schweiz gesorgt. Sein Verein kämpft seit Jahren gegen Quellen elektromagnetischer Strahlung, etwa gegen Mobilfunkantennen, die laut Jakob Ursachen für verschiedene Beschwerden wie Schlaf- oder Konzentrationsstörungen sind. Längerfristig könne die Belastung durch Strahlen auch das Krebsrisiko fördern.
Kresse-Experiment im Labor
Bis dato gibt es aber wenig Beweise, dass Strahlung von WiFi-Routern für den Menschen gefährlich sein könnten, wie
Dailymail.com berichtet. Denn die Radiowellen seien rund 100000-mal schwächer als etwa Mikrowellen. Mittlerweile haben aber mehrere Wissenschaftler Interesse am Kresse-Experiment angemeldet. Professor Olle Johanssen vom Karolinska Institut in Schweden und Andrew Goldsworthy vom Imperial College in London wollen den Versuch im Labor nachvollziehen. Für die Schülerinnen indes hat sich der ganze Aufwand gelohnt: Sie wurden für ihr Experiment an einer Wissenschaftsmesse in Dänemark ausgezeichnet.
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