Smartphones: Neue Konkurrenz fürs iPhone
18. August 2009, 00:00
| 0 KommentareSeit kurzem sind mit dem Samsung I8910 HD und dem G2 Touch zwei Handys auf dem Markt, die Maßstäbe setzen wollen: das Samsung-Handy mit Videos in HD-Qualität und das G2 Touch mit handgestrickten Features wie Multitouch als ernstzunehmende iPhone-Konkurrenten. Beide können beim Surfen im Netz dem iPhone nicht das Wasser reichen, sie punkten dafür in anderen Bereichen.
Während beim Samsung I8910 HD, auch bekannt als Omnia HD, vor allem das hochauflösende AMOLED-Display beworben wird, ist das Google G2 Touch - ohne Google-Branding als HTC Hero im Handel - eine beeindruckende Weiterentwicklung des ersten Google-Handys G1. Das G2 zeigt, was mit Googles Handy-Betriebssystem Android derzeit schon möglich ist.
Samsung I8910 HD: Dicker Brummer
Das I8910 HD ist mit seinen Außenmaßen von 12,3 x 5,8 x 1,29 cm (Höhe x Breite x Dicke) und 152 Gramm ein vergleichsweise klobiges Schwergewicht. Dafür ist das berührungsempfindliche AMOLED-Display (Active Matrix Organic Light Emitting Diode) mit seinen 3,7 Zoll auch größer als die Bildschirme der Konkurrenz. Es hat eine Auflösung von 640 x 360 Pixel und unterstützt 16 Millionen Farben.
Der Bildschirm des Samsung ist zwar nicht Multitouch-fähig, zeichnet sich dafür aber durch eine schnelle Reaktionszeit sowie hohe Farbbrillanz und Helligkeit aus und verbraucht zudem im Vergleich zu herkömmlichen LED-Displays weniger Strom. Mit einer Ladung des Lithium-Ionen-Akkus (1.500 mAh) schafft das Quad-Band-Handy laut Herstellerangaben eine 2G-Gesprächszeit von 13,5 Stunden und ein 2G-Standby von bis zu 600 Stunden.
Angaben zu den 3G-Verbrauchswerten liefert Samsung leider keine, dabei beherrscht das Gerät HSDPA (down bis zu 7,2 MBit/S) sowie HSUPA (up bis zu 5,76 MBit/S) und hat auch WLAN und GPS integriert, die ebenfalls genügend Strom verbrauchen. Dafür kann das Gerät über USB aufgeladen werden und muss nicht unbedingt an die Steckdose, wenn es etwa als Modem verwendet wird.
Scharfe Bilder mit acht Megapixel
Die Acht-Megapixel-Kamera des Samsung-Handys ist hochwertig und liefert bei optimalen Verhältnissen scharfe Bilder mit bis zu 3.264 x 2.448 Pixel Auflösung. Von diesen Daten sollte man sich aber nicht täuschen lassen, es ist immer noch eine Handykamera mit winzigem Sensor, langsamem Autofokus und langen Verarbeitungszeiten. Vorausschauende Fotografen mit Fingerspitzengefühl können damit aber trotzdem gute und hochwertige Schnappschüsse herstellen. Blitz hat das Gerät allerdings keinen.
Im Videomodus kann das Kamerasubsystem des Handys mit einer maximalen Auflösung von 1.280 mal 720 Pixel mit Hilfslicht aufzeichnen, wobei eine 15-Sekunden-Aufnahme ein 18 MB großes File produzierte. Profiqualität darf man sich hier aber ebenfalls keine erwarten. Die integrierten Lautsprecher liefern dafür ausreichend Kraft, um ein zehn Quadratmeter großes Zimmer raumfüllend zu beschallen, wobei die Qualität deutlich höher ist als bei jenen Geräten, die einem mitunter auf der Straße zwangsbeglückend vorgeführt werden.
Symbian mit umständlicher Oberfläche
Etwas zu leiden hat das Samsung-Handy unter dem Betriebssystem Symbian, das schon Nokias ebenfalls technisch top ausgestattetem Flagschiff N97 nicht zu Ruhm und Ehre verholfen hatte - auch wenn Samsung es, wie beim Omnia mit Windows Mobile, unter einer eigenen Oberfläche versteckt hat. Beim Omnia hieß sie noch TouchWiz, diesmal muss sie ohne Namen auskommen, die Umständlichkeit bei der Bedienung ist allerdings geblieben.
Wieder müssen die Programme aus einer am linken Bildschirmrand versteckten Leiste herausgezogen und auf dem Desktop abgelegt werden, um sie starten zu können. Ein direkter Link zum Zugang ins Internet ist dort übrigens nicht zu finden, dafür ein Link zu YouTube und Facebook. Ist man einmal im Browser angekommen, müssen Menüpunkte zweimal gedrückt werden, damit der gewünschte Befehl auch ankommt. Anderswo reicht ein einfacher Klick - diese Inkonsistenz in der Benutzerführung ist mitunter verwirrend.
Langsame Handschrifterkennung
Während auf dem N97 eine Tastatur (mit gewöhnungsbedürftiger Tastenbelegung) zur Verfügung steht, kann auf dem Omnia Text nur über den Touchscreen eingegeben werden. Dafür gibt es einerseits die klassische alphanumerische Handytastatur (voreingestellt), es gibt aber auch eine QWERTZ-Tastatur sowie eine Handschrifterkennung, die mit dem Finger bedient wird.
Die QWERTZ-Tastatur ist allerdings nur im Querformat nutzbar. Die Handschrifterkennung ist sehr langsam, aber dafür relativ akkurat. Etwas verblüffend: Die Worterkennung funktioniert nur mit der alphanumerischen Tastatur. Hier leistet das G2 mit seiner automatischen Wortvervollständigung und optionaler Rechtschreibkorrektur deutlich mehr.
G2 Touch: Google-Handy revisited
Das G2 Touch ist eine offensichtliche Weiterentwicklung des ersten Google-Handys und kommt, wie schon das HTC Magic, diesmal ohne Tastatur aus. Das eckige Design des G2 ist Geschmackssache, in der mattschwarzen T-Mobile-Version ist es auf jeden Fall unauffällig. HTC spendierte dem G2 einen sechsten Knopf für den direkten Zugang zur Suche, geblieben ist der zum Scrollen sehr nützliche Trackball, der nebenbei dabei hilft, die beim Gebrauch entstehenden Schlieren auf dem Touchdisplay zu minimieren. Geblieben ist auch das 3,2 Zoll große Display mit einer Auflösung von 320 x 480 Pixel. WLAN und GPS sind ebenfalls vorhanden.
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