Nokia-Siemens will Mobilfunknetze modernisieren
20. Sep. 2011, 10:19
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"Wir haben derzeit ein exponentielles Wachstum in den Netzen mit einem enormem Verkehrsaufkommen", sagte NSN-Manager Thorsten Robrecht der dpa. Vor allem durch mobile Geräte wie Tablets und Notebooks gebe auch es im Mobilfunkstandard UMTS ein extremes Wachstum. Dieser Datentransfer erfordere Leitungskapazität, die schon bald deutlich über die derzeit verfügbaren Kapazitäten hinausgehen dürften. Vor allem durch die intensive Nutzung von Smartphones könnte den Prognosen von NSN zufolge der Verkehr in absehbarer Zeit um das Hundertfache ansteigen.
Unterschiedliche Bedingungen
An welchen Standorten die Kapazitäten gebraucht würden, verändere sich täglich, erläutert Robrecht. In Afrika seien die Netze zum Beispiel an den Wochenenden an der Küste am meisten belastet, wochentags dagegen in den Metropolen. "Die Provider können aber nicht überall gleichzeitig investieren." Liquid Net stelle nun ein Pool von Kapazitäten zur Verfügung. Für die Provider bedeute dies, dass sie nur an einer zentralen Stelle in Infrastruktur investieren müssten und über große Flächen eine gleichbleibend gute Netzverbindung sicherstellen könnten.
Was bisher statisch eingestellt war, soll mit der neuen Software nun automatisch an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Die Antennen werden dabei individuell ausgerichtet, ein vielfaches an Rechenleistung soll dabei eingespart werden. Als Beispiel führt Robrecht die südkoreanische Hauptstadt Seoul an. Dort sollte der TV-Empfang in der U-Bahn sichergestellt werden. Während zuvor überall in den Schächten Recheneinheiten hätten installiert werden müssen, habe man nun nur noch eine einzige Prozessor-Einheit gebraucht, in den Schächten seien lediglich die Antennen installiert worden.
Nokia Siemens Networks ist nach Ericsson der zweitgrößte Anbieter von Mobikfunk-Infrastruktur und agiert in 150 Ländern. Unternehmenssitz ist Espoo in Finnland. Das Unternehmen verbuchte 2010 bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro einen Betriebsverlust von fast 700 Millionen Euro. NSN setzten vor allem chinesische Wettbewerber wie Huawei mit Kampfpreisen zu.
Quelle: dpa