schaf am 07. August 2013 um 18:50 |  3 Kommentare | Lesezeit: 1 Minute, 45 Sekunden

Sicherheitslücke Smart Home: Ihre Toilette wurde geknackt

Nicht mal auf dem stillen Örtchen kann man vor Hackern sicher sein: Sie lassen urplötzlich die Spülung rauschen, klappen den Deckel zu. Forscher haben nachgewiesen, dass Luxustoiletten ganz einfach per Bluetooth fernzusteuern sind.



Sie sitzen auf dem stillen Örtchen, ahnen nichts Böses. Plötzlich geht die Spülung ihrer vollautomatischen Luxustoilette. Ein Wasserstrahl verscheucht sie von ihrem Sitz und der Deckel schließt sich. Während sie aufgeschreckt neben dem Hightech-Gerät stehen, ertönt aus den Boxen "Let It Be" von den Beatles - ohne ihr Zutun, denn ihr Klo wurde gehackt.

Ein realistisches Szenario, denn die Luxustoiletten der japanischen Firma Lixil haben eine Sicherheitslücke in ihrer Steuerungssoftware. Die einige tausend Euro teuren Geräte lassen sich mit einer vom Hersteller entwickelten App über Bluetooth steuern. Doch leider lässt das moderne Klosett nur eine Verbindung mit der nicht änderbaren Standard-PIN "0000" zu. Jeder in Funkreichweite kann mit einem Smartphone daher das Hightech-Klo steuern und übernehmen. Normalerweise soll eine einstellbare PIN den Zugriff Unbefugter auf Geräte verhindern.

Das Sicherheitsunternehmen Trustwave nahm die App des Herstellers auseinander und entdeckte die Lücke in der Software. Wie genau sich ein solcher Programmierfehler in die Steuerungssoftware einschleichen konnte, ist unklar. Auf einen Hinweise der Forscher von Trustwave hat der Hersteller bisher nicht reagiert.

Dieser Fall ist ein vergleichweise harmloses Beispiel für die Probleme vernetzter Haushalte. "Im Bereich Smart Homes gibt es einen hohen Grad an Naivität, was die Praxis angeht", findet Marit Hansen, stellvertretende Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein "Die Hersteller probieren oft aus, ohne mögliche Folgen zu bedenken."

Zwar ist das Problem mit der Bluetooth-Toiletten auf einen kleinen Raum begrenzt, denn nur Personen im Bluetooth-Empfangsradius der Toilette können mit der App die Smart Toilette steuern. Es ließe sich so zum Beispiel nur vor Ort der Wasserverbrauch in die Höhe treiben. Und eine Statistik kann man auch abrufen - wann wurde wie viel Wasser verbraucht?

via Spiegel.de





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