"Spielverderber" im Unterricht
23. Sep. 2007, 12:43 | 0 KommentareDie heutzutage von Schülern im Unterricht genutzten Laptops dienen nicht nur zum Arbeiten. Neben verbotenem Spielen und Internet-Surfen wird die Technik auch zum Schwindeln verwendet. Zwei Kärntner wollen mit einer Störbox Abhilfe schaffen.
Vortrag in Schule brachte zündende Idee
Der technische Fortschritt eröffnet dem Schummeln eine neue, digitale Dimension. So werden heute mittels SMS die richtigen Antworten quer durchs Klassenzimmer gesendet oder Informationen über das drahtlose Netz ausgetauscht. Die Lehrer bekommen in den meisten Fällen nichts davon mit.
Christian Inzko, ein Mitarbeiter im IT-Bereich eines großen Kärntner Unternehmens, wurde auf das Problem bei einem Vortrag in einer Schule aufmerksam, als die Schüler wie selbstverständlich im Internet surften.
"Aufmerksamkeit soll wieder Lehrern gelten"
"Mir ist die Idee gekommen, dass es etwas geben müsste, das kein Störsender ist. Das wäre sonst ja die sogenannte Holzhammer-Methode und man hätte wahrscheinlich sämtliche Elternvereine gegen sich. Es sollte irgendetwas sein, das auf derselben Ebene wie jede Netzwerkkommunikation stattfindet, diese Verbindungen trennt und somit den Lehrern die wohlverdiente Aufmerksamkeit zurückbringt", so der Erfinder.
Funkverkehr zwischen Schülern wird blockiert
Die Erfindung Inzkos wurde von dem Klagenfurter Unternehmer Dieter Kirchmeier entwickelt. Es reicht, die Box an das Stromnetz anzuschließen, um jeglichen Funkverkehr zwischen Laptops und Handys zu blockieren.
Das soll nicht nur Schwindlern das Handwerk legen, sondern auch das Surfen im Internet während des Unterrichts verhindern und so die Aufmerksamkeit der Schüler erhöhen. Die Box verhindert, dass einzelne Schüler gleich die gesamte Klasse mit Lösungen versorgen, wie es heute üblich sei, so Inzko.
Inzko: "Habe selbst viel geschummelt"
"Ich habe sehr viel geschummelt und war bekannt für kreative Schummelansätze, deswegen war es naheliegend, auch die Gegenseite zu erfinden. Ich denke, wenn es jemand schafft, eine Schwindelmethode zu finden, mit der er sogar den strengsten Lehrer überlistet, dann hat er die gute Note verdient. Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass Chancengleichheit gegeben sein muss. Das ist ja durch die elektronischen Medien nicht immer der Fall. Man kann den Schülern nur dazu raten, wieder auf die klassische, analoge Schwindelwelt umzusteigen. Diese hat bis jetzt immer funktioniert", erzählt der IT-Spezialist.
"Spielverderber" für einen Euro zu mieten
Für einen Euro pro Tag kann die Box unter der Bezeichnung "Spielverderber" von Schulen, aber auch von Privatpersonen gemietet werden. So haben nicht nur Lehrer, sondern auch Eltern die Möglichkeit, den Internet-Konsum ihrer Kinder zu kontrollieren.
Quelle: ORF
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