User als Hürde für Googles Netbook-Betriebssystem
14. Juli 2009, 10:20 | 0 KommentareNachdem Linux die Schlacht um den Netbook-Markt offenbar an Windows verloren hatte, hat Google letzte Woche mit dem "Chrome OS" einen neuen Linux-basierten Herausforderer gegen Microsoft in den Ring geschickt. Doch der Durchschnittsuser könnte sich als entscheidende Hürde für Chrome OS entpuppen. "Bei Netbooks geht es den Leuten um drei Dinge: Preis, Stil und Betriebssystem", meint Eszter Morvay, Senior Research Analyst, European Personal Computing von IDC, gegenüber ress. Im PC-Betriebssystem-Bereich gibt es aber nur einen wirklich bekannten Namen: Windows. Auch beim Marktforschungsunternehmen iSuppli sieht man diese Tatsache als mögliches Hindernis für Googles Netbook-Attacke.
"Googles Lauch des Chrome-Browsers war ein Vorkampf in der Schlacht gegen Microsoft, ein Angriff auf den Marktführer Internet Explorer", meint Matthew Wilkins, Principal Analyst Compute Platforms Research bei iSuppli. "Doch mit der PC-Betriebssystemversion von Chrome läutet Google den Hauptkampf ein." Denn das Netbook-Betriebssystem ist ein direkter Angriff auf eine von Microsofts wichtigsten Einnahmequellen und kommt knapp vor dem Start von Windows 7, dem vielversprechendsten Microsoft-Betriebssystem seit Jahren, so der Analyst.
Allerdings steht Google ein harter Kampf bevor. Linux habe keine technischen Mängel, die zum geringen Marktanteil bei Netbooks führen. "Vielmehr leidet das Betriebssystem darunter, dass es keine Linux-Marke gibt, die gegen Microsofts starke Marke im PC-Markt ankommt", sagt Wilkins. Kunden würden sich für den ihnen bekannten Namen entscheiden. "Ich wäre überrascht, wenn Durchschnittskunden beispielsweise Android wirklich kennen würden", meint wiederum Morvay. Angesichts der Chrome-Ankündigung bleibt nun abzuwarten, wie viele Hersteller tatsächlich Netbooks auf Basis des Smartphone-Betriebssystems realisieren werden. Fest steht in den Augen der Analysten jedenfalls, dass auch Chrome damit zu kämpfen haben wird, dass dem normalen Anwender nur Windows vertraut ist.
"Damit Google Erfolg hat, muss es seine Marke so promoten und positionieren, dass sich auch Kunden ohne große Computerkenntnisse dabei wohlfühlen, ein Netbook mit diesem Betriebssystem statt einem von Microsoft zu kaufen", sagt Wilkins. Google müsse Abkommen mit OEMs schließen, damit Chrome direkt mit den Netbooks ausgeliefert werde, heißt es bei iSuppli. Denn die Notwendigkeit eines digitalen Downloads und einer Selbstinstallation würden nicht den Fähigkeiten des durchschnittlichen Netbook-Users entsprechen. Allerdings müsste es für einen langfristigen Erfolg entsprechend viele OEM-Verträge geben. Morvay warnt davor, selbst solche Unterstützung überzubewerten. "Wenn ein OEM einen Chrome-Kanal und dutzende Windows-Kanäle anbietet, hilft das Chrome wenig", erklärt die Analystin. Die Netbook-Geschichte untermauert diese Ansicht. Denn obwohl Linux seit Asus erstem EeePC als Netbook-Betriebssystem angeboten wurde, gab es letztendlich keinen Linux-Boom - vielmehr haben taiwanesische Marktforscher im März vorausgesagt, dass Linux 2009 selbst bei Netbooks wieder auf zehn Prozent Marktanteil schrumpfen.
Quelle: pte.at
Kurze URL:
Das könnte Dich auch interessieren:
Zwischen mehreren Wellen von DDoS-Attacken platzieren Hacker eine Nachricht, die auf gestohlene Daten verweist. Tatsächlich dürften diese schon Ende September erbeutet worden sein
Stärkung der Cybersicherheit und hohe Steuer-Gutschrift
Ähnliche News:
User werden Recall in Windows 11 nicht deinstallieren können
WhatsApp mit Username statt Telefonnummer: PIN schützt vor Spammern
Apple Intelligence soll für iPhone-User mit teurem Abo kommen
Google Chrome "versteckte" Passwörter von 15 Millionen Windows-Usern
xAI Grok: Elon Musks KI sammelt die Daten der User auf X
Immer mehr Android-User laufen zu Apple über
Mehr als die Hälfte der User sind verwirrt durch Emojis
Das iPhone kann jetzt endlich RCS - aber nicht für alle User
Firefox-Userin lässt 7.400 Tabs offen
Grindr soll den HIV-Status seiner User mit Werbetreibenden geteilt haben
WhatsApp mit Username statt Telefonnummer: PIN schützt vor Spammern
Apple Intelligence soll für iPhone-User mit teurem Abo kommen
Google Chrome "versteckte" Passwörter von 15 Millionen Windows-Usern
xAI Grok: Elon Musks KI sammelt die Daten der User auf X
Immer mehr Android-User laufen zu Apple über
Mehr als die Hälfte der User sind verwirrt durch Emojis
Das iPhone kann jetzt endlich RCS - aber nicht für alle User
Firefox-Userin lässt 7.400 Tabs offen
Grindr soll den HIV-Status seiner User mit Werbetreibenden geteilt haben
Weitere News:
Pixel-Smartphones erkennen Schadsoftware nun in Echtzeit
EU-Produkthaftungsrichtlinie: Anbieter haften für Softwarefehler
Gema verklagt OpenAI wegen unlizenzierter Songtexte
Micron stellt 60-TByte-PCI-Express-5.0-SSD vor
Copy-Paste-Fehler kostet Krypto-Trader Millionen
Kritische Kerberos-Lücke gefährdet Windows-Server-Systeme
CEO von The Line tritt zurück
Blizzard hat Warcraft Remastered veröffentlicht
DeepL Voice ermöglicht jetzt Echtzeit-Sprachübersetzung
Amazon kopiert Temu
EU-Produkthaftungsrichtlinie: Anbieter haften für Softwarefehler
Gema verklagt OpenAI wegen unlizenzierter Songtexte
Micron stellt 60-TByte-PCI-Express-5.0-SSD vor
Copy-Paste-Fehler kostet Krypto-Trader Millionen
Kritische Kerberos-Lücke gefährdet Windows-Server-Systeme
CEO von The Line tritt zurück
Blizzard hat Warcraft Remastered veröffentlicht
DeepL Voice ermöglicht jetzt Echtzeit-Sprachübersetzung
Amazon kopiert Temu
Einen Kommentar schreiben
Kommentare
Bitte bleibe sachlich und fair in deinen Äußerungen. Sollte dein Kommentar nicht sofort erscheinen, ist er in der Warteschlange gelandet und wird meist zeitnah freigeschaltet.
(0)
Bitte bleibe sachlich und fair in deinen Äußerungen. Sollte dein Kommentar nicht sofort erscheinen, ist er in der Warteschlange gelandet und wird meist zeitnah freigeschaltet.
Kommentare:
Du hast bereits für diesen
Kommentar abgestimmt...
;-)
© by Ress Design Group, 2001 - 2024