Neue Kryptowährung Chia - Bitcoin in Grün?
27. April 2021, 09:233
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Es ist neben den tausend Anderen, wieder eine neue Kryptowährungen am Markt gestartet. Das Chia-Projekt löst dabei einen Hype aus: Eine nachhaltige Alternative zu Bitcoin, lautet der Anspruch.
Der erste Start ist wie bei jeder anderen Kryptowährung, den wer mit den digitalen Münzen Geld verdienen will, braucht starke Nerven.
Bei Begin des Handels, am Montag - bislang noch auf einigen wenigen Kryptohandelsplätzen wie Gate.io oder MXC - schoss der Preis, laut dem "Chia Calculator" aber gleich mal auf 20 Dollar geschätzt, kurzzeitig über 2000 Dollar hoch. Dann brach er wieder auf 500 Dollar ein.
Aber was ist nun anderes, als z.B. Bitcoin?
Schon der Titel des Konzeptpapiers verrät den Anspruch: Die Macher von Chia, rund um den US-amerikanischen Programmierer Bram Cohen, nennen es "Green Paper" anstatt "White Paper". Nachhaltiger sind ist in der Kryptowährungwelt keine große Kunst, angesichts des gewaltigen und rasch wachsenden Ressourcenverbrauchs. So verbraucht Bitcoin, laut Schätzung der Universität Cambridge, inzwischen mehr Strom als ganz Schweden.
An die Stelle des Minings, der Ausbeutung erschöpflicher Rohstoffe, setzt Cohen das "Farming". Wie auch in der Landwirte sollen die Chia-Schöpfer ihre Scholle beackern, die in diesem Fall aus Festplattenspeichern besteht. Denn ...
bei Chia heißt die Ressource nicht Rechenkraft, sondern Speicherplatz
... heißt es im "Green Paper".
Den im Gegensatz zum Belohnungssystem "Proof of Work", das Bitcoin und Co. mit neuen Münzen für das Lösen komplexer Rechenaufgaben antreibt, soll das Chia-System "Proof of Space" den Energiehunger bremsen. Wer den Speicherplatz des Chia-Netzes erweitert, erhält eine Chance auf neue Chia Coins.
Chia sei ...
die einfachste Kryptowährung für normale Leute
Es könnte Jeder könne mit seinem nicht gebrauchten Festplattenspeicher von zu Hause mitmachen. Mit mehr als 100.000 Netzknoten (Nodes), die sich das Validieren der Transaktionen teilen, ist Chia schon annähernd so dicht gewebt wie das Bitcoin-Netz.
Aber ganz ohne rechnen und lösen komplexer Rechenaufgaben geht es dann doch nicht. Den es fängt an dass man sich Pakete runterlädt und diese in sogenannte Plots umrechnen muss. Dies kann pro Plot und verfügbarerer Rechenleistung einige Stunden beanspruchen. Desto mehr Plot man besitzt, desto höher ist dann die Chance an einen Chia (XCH) Coin zu kommen. Hier kann man es wie eine Art Lossystem sehen. Wer mehr Lose hat, kann schneller gewinnen.
Aber, wie es überall abläuft, haben sich schon gleich zum Start die Profis und die die es sich leisten können, mit besonders großen und leistungsfähigen Festplatten nach vorn gedrängt.
Wir setzen alles auf Chia
... teilte Rick Wilson, Chef des börsennotierten Kryptominers iMD, mit. Das Unternehmen wolle noch im Mai mehr als ein Petabyte (1000 Terabyte) Speicherplatz im Chia-Netzwerk haben. Mit einem großen Datenzentrum in Utah sei die nächste Expansion geplant.
Die Chinesen verschieben 50 Prozent ihres Bitcoin-Minings auf Chia
.. behauptete Wilson.
Wie wir bereits Wissen, kommt die Mehrheit der Rechenkraft hinter Bitcoin aus Mining-Pools aus China, mit Milliardeninvestments in Hardware, die sich kaum für anderes verwenden lässt.
Jetzt halt Festplatten
Nun werden stattdessen eben Festplatten gehortet, das ist eine Schattenseite des Chia-Hypes. Laut "South China Morning Post" sind die größeren, professionelleren Geräte mit acht oder zwölf Terabyte Speicher auf vielen chinesischen Handelsplattformen seit Wochen bereits ausverkauft.
Das gesamte Chia-Farmland soll sich binnen Kürze auf 2,45 Exbibyte (2,8 Millionen Terabyte) vervielfacht haben. Was somit auch bedeutet: Wer mit seiner 1-Terabyte-Festplatte mitmacht, kann lange darauf warten, eine Chia Coin zu verdienen. Den je größer der gesamte Speicher, desto weniger Aussicht auf Gewinn haben die kleinen Farmer.
Ist es nun "Grün"?
Das Energieproblem der Kryptowelt könnte Chia nur lösen , wenn es die "Proof-of-Work"-Systeme ersetzen würde und nicht bloß ergänzt. Und dafür müssen eben die großen Bitcoin-Miner Geld riechen.
Außerdem muss man den Hardware Verschleiß auch in den Ressourcenverschwendung-Prozess mit einrechnen. Eine Consumer SSD wird den Spaß nicht lange mitmachen und bald an ihrer Grenze mit Schreibprozessen sein und im Endeffekt den Geist aufgeben. Aber es ist zwingend erforderlich eine SSD zum Herstellen des Plots zu verwenden. Ist er fertig kann er erst auf HDD gespeichert werden.
Profis werden natürlich keine Consumer SSD nehmen. Aber auch hier wird eine SSD vielleicht 1 Jahr durchhalten und ist dann Müll.
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