Android: Google sammelt bei allen Daten, andere Hersteller sind aber noch schlimmer
Ernüchterndes Ergebnis einer aktuellen Untersuchung: Wer konstantes Tracking verhindern will, der muss auf alternative Android-Versionen umsteigen
Ganz neu ist diese Erkenntnis nicht, hatte dasselbe Forscherteam das doch bereits Anfang des Jahres anhand von Google-Smartphones belegt. Demnach würden bei diesen unter anderem die IMEI zur eindeutigen Identifizierung des Geräts sowie andere Hardware-Identifikatoren regelmäßig verschickt. Auch die Werbe-ID kennt das Unternehmen, und zwar so, dass sie auf ein spezifisches Smartphone zurückgeführt werden kann - obwohl sie an sich pseudonymisiert ist.
Nun hat man die Untersuchungen aber eben auf andere Android-Hersteller ausgedehnt, und das mit dem zu befürchtenden Ergebnis: Dort sieht es nämlich noch schlechter aus. Deren Smartphones liefern nämlich ebenfalls die erwähnten Daten an Google, holen sie sich aber natürlich auch selbst - und geben sie darüber hinaus noch an andere Firmen weiter.
So gehen etwa bei Samsung Telemetriedaten nicht nur an Samsung und Google, sondern auch an Microsoft - das dort zahlreiche Apps vorinstalliert hat - und den jeweiligen Netzbetreiber. Auch die Firma Hiya, die Services zum Blockieren von Spam-Anrufen anbietet, bekam bei den untersuchten Geräten Daten.
Bei Xiaomi-Smartphones wandern nicht nur Telemetriedaten an Xiaomi und Google, sondern ebenfalls an den Mobilfunkbetreiber sowie an Facebook. Bei Huawei - hier wurde ein Modell genutzt, das noch mit Google-Diensten ausgestattet ist - kamen die Firmen Daily Motion, Avast, Qihoo 360 und Microsoft hinzu.
Kritik üben die Forscher dabei im Speziellen an den Geräten von Xiaomi, Realme und Huawei: Bei diesen konnte der Datentransfer teilweise entschlüsselt werden, was die Gefahr von Man-in-the-Middle-Attacken berge, also dass jemand diese sensiblen Informationen am Weg abgreifen könne.
Kritik übten die Forscher sogar an einem Gerät mit dem Community-Android Lineage OS: Auch hier habe man regelmäßige Datenübermittlungen an Google festgestellt. Auf diesen Vorwurf reagieren die Entwickler des Projekts allerdings wenig erfreut und üben ihrerseits Kritik an der Methodik. Auf dem untersuchten Gerät seien nämlich die "Open Gapps" als Alternative zu den offiziellen Google-Play-Services installiert worden. Darin seien Pakete von Google enthalten, insofern sei die Beobachtung nicht verwunderlich. Von Haus aus würden bei Lineage OS aber keinerlei Telemetriedaten gesammelt. Generell empfehle man die Nutzung von Play-Store-Alternativen wie F-Droid.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
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