Leap Motion: Hochpräzise 3D-Gestensteuerung - 100-mal genauer als Kinect?

21. Mai 2012, 23:01 |  1 Kommentar

Mit Microsofts Konsolensteuerung Kinect hat die Gestenerkennung Einzug in vielen Wohnzimmern gehalten. Das Startup Leap Motion aus dem US-Bundesstaat Florida entwickelt hingegen eine speziell für PCs konzipierte Gestensteuerung. Die kleine Box namens Leap soll dabei rund hundertmal genauer als ähnliche Lösungen arbeiten.



Die Leap-Box besitzt in etwa die Größe eines iPods und wird mittels USB-Anschluss mit Desktop-PCs oder Notebooks verbunden. Vor dem Bildschirm platziert erzeugt sie einen Interaktionsraum mit 8 Kubikfuß Volumen (rund 227 Liter) in welchem Bewegungen durch Sensoren erkannt werden. So registriert das Gerät beispielsweise Handgesten dreidimensional und übersetzt diese über eine Software in Steuerbefehle für den Computer. Somit lässt sich entsprechend kompatible Software wie geläufige Anwendungen und Spiele per Handbewegung und ohne den PC oder Bildschirm zu berühren bedienen.

In sofern unterscheidet sich Leap nicht von vergleichbaren Bewegungssteuerungen wie Kinect. Jedoch ist letztere aufgrund des vorwiegenden Einsatzes im heimischen Wohnzimmer auf einen Betrieb in deutlichem Abstand zum TV-Bildschirm ausgelegt und funktioniert nicht direkt davor. Der größte Unterschied soll jedoch bei der Sensorgenauigkeit liegen, die laut Leap Motion "200-mal höher als bei existierenden berührungsfreien Produkten und Techniken" ausfalle. So sollen Bewegungen auf 1/100 Millimeter genau erfasst werden. An anderer Stelle spricht der Entwickler von einer "etwa 100-mal höheren Genauigkeit als jede andere Bewegungserkennungs- respektive natürliche Benutzerschnittstelle". So erkennt Leap nicht nur grobe Gesten, sondern sogar Bewegungen einzelner Finger. Die Fingerspitze kann dabei als virtueller Stift dienen, mit welchem sich Grafiken oder Unterschriften digital erstellen lassen, wie das folgende Video demonstriert.



Ursprünglich war die Idee hinter Leap Motion, das 3D-Modeling am Computer zu vereinfachen. Auf die Technologie hinter Leap geht die Firma auf ihrer Internetpräsenz nicht konkret ein, es ist lediglich von einem "patentierten mathematischen Durchbruch" im Bereich der Software die Rede. Für Entwickler, welche das Potenzial der kleinen Steuerungseinheit ausprobieren wollen, bietet Leap Motion ein Developer Kit an. Kunden können das Gerät ab sofort zu einem Preis von 69,99 US-Dollar über leapmotion.com vorbestellen; die Auslieferung soll voraussichtlich im Dezember 2012 oder Januar 2013 erfolgen. Weitere Informationen und eine FAQ liefern die Entwickler an dieser Stelle.

Entwickelt wurde Leap innerhalb von vier Jahren, wobei Mitbegründer und CTO David Holz, ein studierter Mathematiker, der technologische Durchbruch zugeschrieben wird. Als CEO fungiert das Gründungsmitglied Michael Buckwald. Für finanzielle Rückendeckung sorgen diverse Investoren von denen Leap Motion (ehemals OcuSpec) inzwischen 14,55 Millionen US-Dollar sammelte.





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