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Warum Verschwörungstheoretiker so gut wie kaum zu bekehren sind

21. Dez. 2020, 16:31

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Bild: Pixabay

Die ganze Welt und deren Ordnung ist eine einzige Verschwörung. Bill Gates, die Pharmafirmen, 5G und Aliens sowieso.

Das Corona Virus existiert gar nicht und ist nur ein Vorwand, um Leute von der Straße zu halten oder gar bei den Impfungen den Chip einzupflanzen. 5G dient nur dem Überwachen des Volkes. Verschwörungsmythen sind im vergangenen Jahr regelrecht explodiert.

Verschwörungstheorien sind nichts neues und gerade in Krisenzeiten grundsätzlich besonders virulent. Klar, sie geben Ängsten, die vorhanden sind, ein Gesicht und den Leuten, die ihnen anhängen, Kontrolle zurück. Es passieren zwar ganz schlimme Dinge und man ist dagegen hilflos. Es ist aber befriedigend zu denen zu gehören, die verstehen, was passiert.

In Zeiten, in denen unglaublich komplexe medizinische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen zusammenwirken, reduzieren sie Komplexität. Es gibt wieder Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Verschwörungstheorien ordnen das ganze Chaos.

Der Anfang ist oft harmlos. Viele dieser Mythen basieren auf realen Problemen, etwa dass große Konzerne viel Einfluss haben. So ist es eben anfangs auch schwer auseinanderzuhalten wo die Verschwörungstheorie beginnt und wo es noch eine kritische Sicht auf das Weltgeschehen ist.

Aber wenn man sich mit dem von den Verschwörungstheorien vermittelten Weltbild angefreundet hat, scheint plötzlich alles möglich. Verschwörungstheorien nehmen reale Befürchtungen und überzeichnen sie. Den Betroffenen fällt dabei auch nicht mehr auf, dass sie immer extremer werden.

Das neue derzeit ist aber, dass es große Bevölkerungsgruppen betrifft. Früher war es eher auf Menschen beschränkt, die sich in einer Krise befanden oder sehen und deshalb besonders anfällig waren. Dies scheint sich aber im vergangenen Jahr stark verändert zu haben. Es trifft derzeit ganz viele Menschen, die nicht in das typische Schema hineinpassen. Es ist noch zu früh, das erklären zu können. Man muss sich die Daten genauer anschauen. Ich denke aber es sind die Sozialen Medien und das viele Menschen sich das Meinung bilden abgewöhnt haben. Entscheiden sollen andere für mich und ich folge einfach.

Aber es scheint auch sehr schnell sensible und empathische Menschen zu treffen. Sie können die vermeintliche Verschwörung nicht abschütteln, es belastet sie. Sie leiden unter den Horrorszenarien und wollen andere warnen. Gerade in der jetzigen Zeit mit Lockdown und Ausgangsbeschränkungen schafft die soziale Distanz und das Internet den perfekten Nährboden.

Aber was sollte man nun tun?

Das Umfeld reagiert meist schockiert und weiß nicht, wie es damit umgehen soll. Es werden relativ schnell Kontakte abgebrochen. Es bleibt also den Leuten nichts anderes, als sich mit denen zu verbinden, die auch diesen Ideen anhängen. Dadurch verstärkt sich dieser Effekt weiter. Das Internet dient als Brandbeschleuniger. Früher hatten Verschwörungstheorien mehr Probleme, Interessenten zu finden, jetzt geht es schnell und man ist vernetzt.

Die Bildung einer Blase verstärkt sich schnell. Wir sind als soziale Wesen von Anerkennung abhängig. Wenn in solchen Netzwerken Verschwörungstheorien geteilt werden, gibt es sofort 100 Likes und mehr.

Aber zur eigentlichen Frage. Wie sollte man damit umgehen? Ich habe das Thema ja bereits in einem anderen Blog Beitrag angeschnitten.

Wenn man der Meinung ist, dass es sich um eine Verschwörungstheorie handelt, würde ich das auch klar aussprechen. Auch wenn sie antisemitisch oder menschenfeindlich sind, sollte man das deutlich sagen. Man muss im Umgang auch immer abchecken, ob jemand noch für Informationen zugänglich ist und ob es noch Sinn macht, zu diskutieren. Dann soll man versuchen Falschinformationen richtig zu stellen. Ist dies nicht so, dann macht es auch keinen Sinn mehr, über Inhalte zu diskutieren. Das würde den Glauben daran nur verstärken. Da kann man noch so öft mit Quellen kommen und woher die Informationen stammen. Wenn aber das Weltbild schon sehr umfassend ist, kommt man auch da nicht weiter.

Man kann also nur mehr die Person fragen, wie es sich anfühlt, in einer solchen Welt zu leben und was das für die persönliche Beziehung zu mir oder wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, für die Familie bedeutet. Wie gehen wir damit um, dass du dieser Meinung bist und wir einer anderen? Weil es wichtig ist, dass man in Kontakt bleibt, ist es auch wichtig, das gemeinsam zu beschließen.

Es kann Gefährlich werden

Wenn diese Verschwörungstheoretiker konkrete Maßnahmen planen, um sich zu wehren. Wenn es anfängt, tätlich zu werden gegen Personen, die man als Feindbilder erlebt oder Sabotageakte ausgeführt werden, etwa gegen 5G-Masten. Das ganze ist nicht ungefährlich, weil dadurch Spaltung und Hass gefördert werden.



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