01. Okt. 2022, 03:34 |  2 Kommentare


Was wenn Morgen Atomkrieg wäre?

Die Wahrscheinlichkeit eines Nuklearschlags ist zwar gering, aber die Situation kann sich gefährlich zuspitzen und eines ist Fix .. Ein Atomkrieg hätte verheerende Auswirkungen ..




Gleich am Anfang muss man erwähnen, dass die heutigen Atomwaffen viel kleiner, präziser und leistungsfähiger als jene, die im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden, sind.

Dies ist schon der erste Grund, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin gesagt hat, wer versuche, sein militärisches Vorgehen in der Ukraine zu verhindern, habe mit "noch nie dagewesenen Konsequenzen" zu rechnen, die ersten Bedenken zu haben was den wäre wenn ein Atomkrieg losbrechen würde.

Diese Androhung, eines Atomkonflikts, versetzt die ganze Welt nämlich in Alarmbereitschaft und dreht die Uhr gleich um 60 Jahre zurück, als die Sowjetunion mit einem Atomkrieg drohte, indem sie auf Kuba ballistische Raketen installierte.

Auch die späteren Abrüstungsbemühungen haben Russland bisher nicht davon abgehalten, seine Technologie weiterzuentwickeln. Nun verfügt Russland mit fast 6000 Sprengköpfen über das grösste Atomwaffenarsenal der Welt!

Russland hat praktisch die Hälfte aller weltweit existierenden Atomwaffen in seinem Besitz. Wieviel davon Sofort, oder unmittelbar Einsatzbereit sind, über dies kann nur spekuliert werden. Die International Campaign to Abolish Nuclear weapons (ICAN) geht davon aus das 1.570 Sprengköpfe Einsatzbereit sind.

Noch dazu wurde, seit den Atombombenabwürfen der USA auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945, die Nukleartechnologie erheblich weiterentwickelt. Sie ist nun um einiges komplexer und die Vielfalt der entwickelten Waffen erlaubt sowohl grossflächige als auch gezielte Angriffe mit grösserer Reichweite und viel grösserer Zerstörungskraft.

Die Bombe, welche auf Hiroshima geworfen wurde, wog rund 4,5 Tonnen und tötete über 100000 Japaner. Nun wurden aber im Laufe der Zeit erhebliche Fortschritte bei der Miniaturisierung der Technologie gemacht. So sind heutigen Atomwaffen kompakter und wiegen in der Regel nur einige hundert Kilo, haben aber das Potenzial, Millionen von Menschen zu töten.

So sollen einige der Atomwaffen, über die Russland heute verfügt, mehr als 50mal so stark sein, wie die jenigen welche auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen wurden.

Somit ist es Möglich einen Atomangriff mit einer Vielzahl von Mitteln durchzuführen, von ballistischen Raketen bis hin zu Marschflugkörpern, die jeden Teil der Erde erreichen. Zumdem verfügt Russland über ein sehr breit gefächertes Atomwaffenarsenal, das es ermöglicht, Angriffe über Land-, See- und Luftwaffenplattformen auszuführen. Dies nennt man die so genannte "nukleare Triade", über die auch die Vereinigten Staaten und China verfügen.

Diese "Triade" hat den Vorteil, dass sie sowohl eine grössere Abschreckung als auch eine überlegene strategische Fähigkeit und Flexibilität bietet. Die verstreuten Plattformen machen ein Arsenal auch "überlebensfähiger" oder schwieriger zu zerstören in einem Krieg.

Bei den "landgestützten Waffen" handelt es sich um "ballistische Raketen" oder "Marschflugkörper", von denen einige eine interkontinentale Reichweite haben. Diese können dann sehr weit entfernte Ziele wie China oder die Vereinigten Staaten erreichen. Andere haben eine kürzere Reichweite und sind auf den europäischen Kontinent gerichtet.

Die "Seegestützte Raketen" hingegen werden von U-Booten gestartet, welche schwer zu orten sind, da sie rund um den Globus unter Wasser versteckt sein können.

Die "Schwerere Bomben" werden nach wie vor auf dem Luftweg in strategischen Bombern transportiert, die grosse Entfernungen zurücklegen.

Die "Strategische Atomwaffen" sind für den Einsatz gegen Städte gedacht. Diese können aber auch gegen sehr grosse und wichtige Militäreinrichtungen - wie Stützpunkte und Marinestreitkräfte auf See - eingesetzt werden.

Die "Taktischen" oder "nicht-strategische Waffen" hingegen sind Waffen mit geringer Sprengkraft, die auf dem Schlachtfeld als "Kräfteausgleich" eingesetzt werden können, um einen Konflikt zu entscheiden. Russland verfügt alleine bereits über schätzungsweise 1900 taktische Atomwaffen.

Somit ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass wenn Russland beschliessen, die Ukraine oder ein anderes Land - das zur Unterstützung der ukrainischen Regierung eingreift - nuklear anzugreifen, es eher taktische Atomwaffen eingesetzt werden, als grosse strategische Sprengköpfe.

Weil die grossen strategische Sprengköpfe könnten von den USA als direkter Angriff auf die Nato interpretiert werden. Es bestünde somit die Gefahr, dass die Abschreckungskräfte der Nato-Verbündeten aktiviert werden.

Außerdem würde der Einsatz taktischer Nuklearwaffen es der russischen Armee ermöglichen, militärisch strategische Punkte in der Ukraine (z.B. Flugplätze) zu zerstören oder/und zudem eine deutliche politische Botschaft an die ukrainische Regierung zu senden, indem sie Sprengköpfe direkt auf Raketen montiert, die sie bereits einsetzt.

Auch nicht zu Unterschätzen ist, neben dem vorsätzlichen Angriffen, das Risiko von Unfällen, das beim Transport von Atomsprengköpfen oder bei Kämpfen in der Nähe von Atomkraftwerken steigt - wie bereits in der Nähe von Saporischschja der Fall ist, wo sich das grösste Atomkraftwerk Europas befindet.

So wurde ja die russische Armee kürzlich beschuldigt, das Kraftwerk durch Beschuss von Gebäuden beschädigt zu haben, bevor sie es einnahm. Solch eine Tat stellt eine ernste Bedrohung für die Sicherheit ganz Europas dar!

Eine Nukleare Spannungen und Waffen in Alarmbereitschaft erhöhen zudem das Risiko von Fehleinschätzungen und der Eskalation von Konflikten ..

Aber nun zum eigendlichen Punkt den wir ansprechen wollten .. Welchen Schaden könnten die heutigen Atomwaffen teoretisch anrichten?

Es mit der heutigen Atomwaffentechnologie möglich, ganze Metropolen und Landstriche auch über grosse Entfernungen hinweg auszulöschen. Grössere Städte in den USA sind potenziell nur eine halbe Stunde von der Zerstörung entfernt. Jede grössere Nato-Stadt in Europa ist in etwa zwanzig Minuten mit einer ballistischen Rakete erreichbar.

Die Schweiz und Österreich sind zwar aufgrund ihrer Neutralität weniger gefährdet, aber die Auswirkungen der Strahlung könnten in ganz Kontinentaleuropa enorm sein und wären mit denen einer Kernschmelze in einem Kernkraftwerk vergleichbar.

Eines ist klar und dass kann man sich mit ein wenig Hausverstand bereits denken .. Wenn Russland sein gesamtes Atomwaffenarsenal einsetzen würde, wäre ein Teil der Erde schlagartig nicht mehr bewohnbar. Auch der Einsatz eines nur kleinen Teils dieses Arsenals hätte langfristig verheerende Folgen.

Der atmosphärische Überdruck, der durch die Schockwelle der Nuklearexplosion verursacht wird, wäre in der Lage, ganze Gebäude in einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern zu zerstören.

Einige Hunderttausend Menschen könnten durch Trümmer oder einstürzende Gebäude sofort getötet oder verletzt werden.

Die Explosion würde sichtbare, infrarote und ultraviolette Lichtwellen erzeugen, die sich zu einer Art grossem, sehr heissem Feuerball verbinden würden, der Verbrennungen dritten Grades in einem noch grösseren Radius, als die Explosionsschäden, verursachen könnte.

Die Überlebenden, aber Kontaminierten, wäre dann mit dem radioaktiven Fallout konfrontiert, der Leukämie und Krebs (Tumoren) führen und Geburtsfehler verursachen kann.

Ausserdem könne man nur in Schutzbunker ohne Fenster leben. Klima- sowie Lüftungsanlagen (ohne Filter) werden sofort abgeschaltet, um sich die radioaktiven Stoffe enthaltende Luft nicht reinzuziehen.

Ist ein Atomangriff wahrscheinlich?

Momentan kann man sagen, die wahrscheinlichkeit, dass Russland Atomwaffen einsetzt, ist noch sehr gering, aber sicher nicht gleich null.

Ich denke es scheint stattdessen wahrscheinlicher, dass Putin sich für den Einsatz chemischer Waffen vor dem Einsatz von Atomwaffen entscheiden würde. Den diese werden vom russischen Präsidenten nicht nur als weniger tabu angesehen, sondern erleichtern auch das Leugnen von Beweisen. Man könnte nämlich, im Falle eines Angriffs, die ukrainischen Streitkräfte beschuldigen, während ein nuklearer Angriff keinen Zweifel daran lässt, wer verantwortlich ist.

Man sollte aber nicht vergessen, dass der laufende Krieg nicht nur zwischen Angreifer Russland und der Ukraine stattfindet, sondern zwischen Russland und der vom Westen unterstützten Ukraine.

Somit ist eine Eskalation nicht auszuschliessen und deshalb ist die nukleare Bedrohung doch sehr beängstigend ..



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