Apple entschied sich beim schlimmsten iPhone-Hack der Geschichte gegen direkte Warnung der Nutzer
11. Mai 2021, 13:33 | 1 Kommentar128 Millionen Smartphones wurden im Jahr 2015 via XCodeGhost infiziert - Idee einer Mail-Benachrichtigung wurde verworfen
Wie der Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games rund um die App-Store-Regeln ausgeht, ist derzeit noch offen. Was aber jetzt schon klar ist: Das Verfahren hat jede Menge interessante Dokumente an die Öffentlichkeit befördert. Darunter auch interne E-Mails, die ein wenig positives Licht auf Apples Umgang mit der Sicherheit von iPhone-Nutzern werfen, wie Arstechnica berichtet.
Der September 2015 brachte den wohl schlimmsten Hackerangriffe in der Geschichte des iPhones: Die Geräte von rund 128 Millionen Nutzern des Apple-Smartphones wurden damals mit Schadsoftware infiziert. Und zwar einer, die sie direkt über den App Store bekommen haben. Den Angreifern war es gelungen, über eine infizierte Version der Entwicklungsumgebung XCode Spionagesoftware in eine Vielzahl an sich legitimer Apps einzuschmuggeln. Ursprünglich wurde die Zahl der betroffenen Apps auf rund 40 geschätzt, schlussendlich sollen es aber tausende Programme gewesen sein, die solcherart unterwandert wurden.
Während das Unternehme damals öffentlich vor allem darum bemüht war, die Schuld auf die Entwickler der betroffenen Apps zu schieben - immerhin hatten diese XCode nicht nur aus inoffiziellen Quellen heruntergeladen, sondern auch noch diverse Sicherheitssperren umgangen -, zeigen die Mails, dass man sich durchaus des Umfangs des Problems bewusst war, sich aber offenbar bewusst dagegen entschied, die betroffenen Nutzer gezielt zu informieren.
Ausgelöst wurde die Diskussion von einem Apple-Manager, der angesichts des Ausmaßes des Vorfalls die Frage aufwarf, ob es nicht angebracht wäre, die Betroffenen via Mail zu informieren. Doch die Diskussion verlief offenbar im Sand, eine entsprechende Aussendung gab es jedenfalls nie. Stattdessen wurde später ein - mittlerweile gelöschter - Blogeintrag veröffentlicht, den aber wohl viele der Betroffenen nie gesehen haben.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
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