schaf am 04. April 2019 um 11:10 |  0 Kommentare | Lesezeit: 2 Minuten, 59 Sekunden

"Appleflix": Verbraucherschützer warnen vor Streaming-Abofallen


Bild: Screenshot

Anbieter locken mit Gratistest und verlangen dann hunderte Euro für Service, der nicht existiert

Eine Reihe von angeblichen Streamingservices lockt mit einen in der Regel fünftägigen Gratistest. Dabei bedient man sich auch bekannterer Namen und Begriffen. Die betrügerischen Anbieter heißen etwa Cineplex24, IMaxKino, Aloflix oder Oneflix. Auch den Rummel rund um Apples kürzlich vorgestellten Streamingservice, letztlich TV+ getauft, macht man sich zunutze. Eine Fakedienst firmiert nämlich als Appleflix.

Briefkastenfirmen
Hinter der Masche steht meist eine von neun Firmen, die jeweils im Impressum gelistet ist. Sie heißten etwa Kino Cinemas, Kino Boni, Turquoiz oder Oljo und sind allesamt als britische "Private Limited" eingetragen, es dürfte sich jeweils um Briefkastenunternehmen handeln. Ein solches Unternehmen, vergleichbar mit einer GmbH, lässt sich in Großbritannien relativ leicht und günstig anmelden.

Nach fünf Tagen werden Nutzer, die ihre Daten eingegeben haben, aber dennoch kontaktiert. Per E-Mail und auch per Telefon werden Beträge zwischen 144 und 359 Euro für ein Jahresabo verlangt, welches das Opfer angeblich abgeschlossen hat. Meist wird dabei auch gleich auf rechtliches Ungemach hingewiesen, das bei Nichtbezahlung drohen soll.

Ein Schreiben sieht dann in den meisten Fällen immer so aus:


Zitat:
Ihre 5-Tage-Testphase ist abgelaufen

Sehr geehrte(r) Herr/Frau xxx., Sie haben sich auf unserer Webseite am xx.xx.2018 für eine 5-Tage-Testphase registriert.

Laut unseren Nutzungsbedingungen hatten Sie die Möglichkeit, Ihren Account während der gesamten Testphase aus Ihren Einstellungen löschen. Da Sie es nicht getan haben, wurde Ihr Account automatisch mit dem Premium-Status um 1 Jahr verlängert.

Diesbezüglich möchten wir Sie über eine offene Rechnung in Höhe von 358,80€ zzgl. MwSt pro Jahr (12 Monate zu je 29,90€) bei einer Vertragslaufzeit von 1 Jahr benachrichtigen.

Wir fordern Sie deshalb auf, die Ihnen ausgestellte Rechnung innerhalb von den nächsten 3 Arbeitstagen zu begleichen.

Bei Nichtbezahlung innerhalb der Ihnen gewährten Zahlungsfrist sind wir gezwungen, die Informationen über die nicht bezahlte Rechnung an unseren Anwalt bzw. an das Inkassobüro weiterzugeben. Danach erhalten Sie von uns ein offizielles Schreiben an Ihre Adresse.

Ihre Registrierungsdaten:

(…)

Achtung! Falls Sie aber bei der Registrierung falsche Daten angegeben haben, wird von unserem Anwalt eine Anfrage mit Ihren Registrierungsdaten an die zuständige Behörde gesendet, solchen wie die IP-Adresse, Betriebssystem, Browser, Internetanbieter usw. damit Ihre Persönlichkeit sowie Ihre Anschrift identifiziert werden können. In diesem Falle kommen auf Sie ebenso zusätzliche Kosten zu.

Um jegliche Anwalts-, Inkasso- bzw. Gerichtskosten zu vermeiden, möchten wir Ihnen ausdrücklich empfehlen, die Ihnen ausgestellte Rechnung während der dreitägigen Zahlungsfrist zu begleichen.

Einzuzahlender Betrag: 358,80€


Müssen man die 358,80 Euro bezahlen?
Die Antwort lautet hier ganz klar NEIN. Sie müssen den geforderten Betrag nicht bezahlen, denn ein gültiger Vertrag kommt nie zustande und es handelt sich um einen betrügerischen Anbieter.

Mehr dazu findest Du auf derstandard.at







Kurze URL:


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