Facebook half dem FBI einen Mann zu schnappen der Kinder terrorisierte und belästigte um an Nackbilder zu kommen
Über Jahre hinweg erpresste und terrorisierte "Brian Kil" minderjährige Mädchen via Facebook, bis das Unternehmen schliesslich drastische Massnahmen ergriff. Diese werden jedoch kontrovers diskutiert.Er war unter dem Alias "Brian Kil" bekannt und terrorisierte und belästigte über Jahre hinweg konstant junge Mädchen via E-Mail und Facebook. Erst im Jahr 2017 konnte der Mann, der mit richtigem Namen Buster Hernandez heisst, vom FBI aufgespürt und geschnappt werden. Dabei geholfen hat niemand anderes als das Unternehmen Facebook selbst, wie jetzt bekannt geworden ist.
Es handelt sich um den ersten und bisher einzigen Fall, bei welchem Facebook eine so aktive Rolle beim Aufspüren eines Verbrechers eingenommen hat, wie Vice.com beschreibt. Die Hilfe, die Facebook leistete, wurde jedoch verdeckt abgehandelt und über eine anonyme Drittfirma ausgeführt. Tatsächlich ist ungewiss, ob dem FBI selbst überhaupt klar war, dass Facebook beim Hack des Täters involviert war.
Wie ein früherer Facebook-Mitarbeiter Vice.com mitteilt, seien die Taten von Hernandez aber so drastisch und abscheulich gewesen, dass man nicht mehr tatenlos zuschauen konnte. So habe der Mann minderjährige Mädchen angeschrieben und ihnen mitgeteilt, dass er Nacktfotos von ihnen zugeschickt bekommen habe. Antworteten die Opfer, habe er sie erpresst und behauptet, dass er ihre Fotos im Internet veröffentlichen und ihren Freunden und Familien zuschicken würde, wenn sie ihm nicht noch mehr explizite Fotos zusendeten. In Tat und Wahrheit verfügte der Mann zu diesem Zeitpunkt noch über gar keine Bilder seiner Opfer.
Über Monate und in manchen Fällen sogar Jahre hinweg terrorisierte Hernandez die Mädchen weiter. Er schickte ihnen lange, detaillierte Vergewaltigungsdrohungen. Er kündigte auch an, ihre Familien umbringen zu wollen.
Täter gehackt
Hernandez aufzuspüren, stellte sich als alles andere als einfach heraus. Denn für seine Taten benutzte er ein Betriebssystem namens Tails, welches die anonyme Software Tor abspielt, mittels welcher die echte IP-Adresse des Täters verborgen bleibt. Ansonsten wird dieses Betriebssystem hauptsächlich von Journalisten, Aktivisten oder Dissidenten benutzt, die sich vor staatlicher Überwachung fürchten. So konnte der Mann also immer wieder neue Accounts eröffnen, wenn seine alten gesperrt wurden, ohne aufgedeckt zu werden.
So habe Facebook sich schliesslich dazu entschlossen, einen Mitarbeiter darauf anzusetzen, Hernandez über den Zeitraum von rund zwei Jahren hinweg zu beobachten und ein neues System zu entwickeln, das einzig dazu gemacht war, den Mann mittels Machine-Learning über verschiedenste Accounts hinweg aufzuspüren. Ausserdem habe man eine externe Firma angeheuert, die ein Hacking-Tool eigens für diesen Zweck entwickelte. Das Ganze habe das Unternehmen eine sechsstellige Zahl gekostete.
Der Mann ist geständig
Dank dieser Zusammenarbeit gelang es Facebook, die echte IP-Adresse des Täters zu entschlüsseln und an das FBI weiterzugeben. In der Folge konnte der Mann gefasst werden. Im Februar dieses Jahres gestand er schliesslich einen Grossteil seiner Taten vor Gericht.
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