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Kein Platz für Jüdinnen/Juden in Mönichkirchen? Antisemitismus oder nur ein Missverständnis?

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Jun. '24
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Mi., 12. Juni, 2024 um 16:51
#1


Bild: Pixabay

Es ist unbestreitbar, "dass der Nationalsozialismus die Vernichtung des gesamten europäischen Judentums geplant und teilweise umgesetzt hat." Diese Tatsache sollte mittlerweile "auch in den entlegensten Gebieten Österreichs bekannt sein. Wenn in einer Gemeinde drei jüdische Opfer" des Holocausts zu beklagen sind und die ÖVP Mehrheit im Gemeinderat es ablehnt, auf einer Gedenkstelle ihre Namen einzugravieren sowie zu erwähnen, dass es sich um jüdische Opfer handelt, "ist das nicht nur verwunderlich, sondern darf nicht toleriert werden." Diese drei Menschen mit Bezug zu Mönichkirchen wurden ermordet, weil sie Jüdinnen und Juden waren. Es ist wichtig, dass dies auf der Gedenkstelle deutlich zum Ausdruck kommt.

Bisher sind keine anderen Opfer der NS-Herrschaft mit Bezug zu Mönichkirchen namentlich bekannt. Die Weigerung der ÖVP-Vertreter*innen der Gemeinde, die Wörter “Jüdinnen”, “Juden” oder “jüdisch” zu verwenden, lässt den Verdacht aufkommen, dass Antisemitismus immer noch in den Hinterköpfen existiert. Es ist dringend erforderlich, "vor einer verharmlosenden und verschleiernden Benennung" der Opfer zu warnen. Weiter gedacht bedeutet dies: In Mönichkirchen gibt es keinen Platz für Jüdinnen und Juden, nicht einmal für diejenigen, die ermordet wurden. Das ist nicht nur bedauerlich, sondern eine Schande für eine Wohn- und Tourismusgemeinde.

Vielleicht handelt es sich jedoch nur um ein Missverständnis und auf der Gedenkstelle "wird tatsächlich jener Text stehen, den die Arbeitsgruppe Jüdisches Leben in Mönichkirchen, die der Gemeinderat von Mönichkirchen per Beschluss eingesetzt hat, erarbeitet hat." Dieser Text gedenkt aller bekannten und unbekannten Opfer der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen in Bezug auf Mönichkirchen. Von diesen sind drei Opfer der Shoah namentlich bekannt:

  • Kornel Hoffmann – geboren 1881 in Oroszlany – ermordet 1942 in Maly Trostinec
  • Henriette Amelie „Lilly“ Lieser – geboren 1875 in Wien – ermordet 1943 im KZ Auschwitz
  • Grete De Francesco, geb. Weissenstein – geboren 1893 in Wien – ermordet 1945 im KZ Ravensbrück


Die zusätzlichen Buchstaben werden das Gemeindebudget sicherlich nicht übermäßig belasten.





Hinweis: Die kursive Textpassagen sind Zitate aus der Stellungnahme von Robert Streibl - Direktor der VHS Hietzing - zum Erinnerungsort Mönichkirchen

Mäh? Für sich selbst ist jeder unsterblich; er mag wissen, dass er sterben muss, aber er kann nie wissen, dass er tot ist...

Do., 13. Juni, 2024 um 8:04
#2

Traurig...

~°~ Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe. ~°~

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