Google droht mit Rückzug aus China
13. Januar 2010, 14:36 | 0 KommentareDer Internet-Konzern Google will sich nicht mehr der chinesischen Zensur beugen und nimmt dafür sogar einen Abzug vom größten und am schnellsten wachsenden Internet-Markt der Welt in Kauf. Zudem wirft Google China Angriffe auf seine Infrastruktur und Diebstahl geistigen Eigentums vor.
Auslöser der Kehrtwende sind laut Angaben von Google massive Cracker-Angriffe aus China, der Diebstahl von Programminformationen und die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit in China. China hat laut eigenen Angaben rund 360 Millionen Internet-User. Internationale Bürgerrechtsgruppen begrüßten die Entscheidung am Mittwoch als einen mutigen Schritt zum Schutz der Internet-Freiheit und der Menschenrechte.
Zitat:
"Wir haben entschieden, dass wir nicht länger dazu bereit sind, unsere Suchergebnisse auf Google.cn zu zensieren"
... schrieb Googles Chefjurist David Drummond im Firmenblog.
Der Konzern wolle in Gesprächen mit den Behörden klären, ob die lokale Suchmaschine ohne Zensur betrieben werden kann.
Zitat:
"Wir sind uns bewusst, dass das bedeuten kann, dass wir die Website Google.cn und möglicherweise auch unsere Büros in China schließen müssen."
Die Angriffe, die Überwachung und die Versuche im vergangenen Jahr, die freie Meinungsäußerung in Chinas Internet weiter zu begrenzen, veranlassten Google, sein China-Geschäft auf den Prüfstand zu stellen. Google ist seit Jänner 2006 mit einem eigenen Angebot in der Volksrepublik präsent.
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