25. März 2022, 10:00 | 3 Kommentare
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Habt ihr schon mal überlegt was geschieht, wenn kein Gas aus Russland kommt?
Die ersten Berechnungen sind da und zeigen, dass die Wirtschaftseinbußen nach einem Gasembargo gegen Russland für Österreich verkraftbar wären. Aber an der Aussagekraft dieser Zahlen gibt es bereits Zweifel.
Ja, es ist tatsächlich passiert! Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder haben sich bei ihrem Gipfel Ende vergangener Woche gegen ein Embargo für russisches Öl und Gas entschieden.
Klar ist dadurch die Debatte nicht beendet. Es ist trotzdem immer noch Krieg. Jede abgeworfenen Bombe auf Städte wie Mariupol oder Kiew wird die Diskussion wieder aufflammen lassen.
Was also machen? Die beste - politische - Antwort darauf wäre natürlich ein Energieembargo.
Aber das ist gerade für Österreich und Deutschland extrem relevant. Sind diese Länder neunmal die vom russischem Gas abhängige Länder.
Das im deutschsprachigen Raum am meisten diskutierte Paper stammt von einer Gruppe von Wissenschaftern rund um Rüdiger Bachmann von der University of Notre Dame in Indiana und Moritz Schularick von der Universität Bonn.
Die Ökonomen haben nachgerechnet und kommen zum Ergebnis, dass ein Energieimportstopp für Deutschland einen Einbruch zwischen 0,5 und drei Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) nach sich ziehen würde. Das wäre eine Rezession, aber keine beispiellos starke. Der Abschwung durch die Pandemie 2020 brachte einen BIP-Rückgang von vier Prozent, war somit also heftiger.
Sie gehen davon aus, dass ein Stopp russischer Erdöllieferungen leichter zu verdauen wäre. Viele Staaten exportieren Erdöl nach Europa, hier gibt es Alternativen.
Das Problem ist das Gas. Etwa ein Viertel des deutschen Energieverbrauchs wird mit Gas abgedeckt, 55 Prozent des Rohstoffs bezieht die Bundesrepublik aus Russland. Wie in Österreich wird auch in Deutschland ein Teil des Gases zur Stromerzeugung genutzt. Dieser Anteil ließe sich sofort ersetzen, durch Kohle- und Braunkohlekraftwerke, heißt es im Paper.
Es wird davon ausgegangen das die Reduktion, mit der Unternehmen und Haushalte fertigwerden müssten, demnach nicht bei 55 Prozent des Gases, sondern um die 30 Prozent läge.
Die Ökonomen versuchen mit unterschiedlichen Modellen zu analysieren, was geschieht, je nachdem, ob mehr oder weniger von diesem russischen Gas durch andere importierte Energieträger ersetzt werden kann. Daher auch eine durch resultierende große Spannbreite der Prognose.
Ein Embargo würde Branchen unterschiedlich treffen: Dort, wo Gas nicht bloß Energieträger ist, sondern auch als Rohstoff weiterverarbeitet wird, ließe es sich nicht substituieren. Somit ist die Folge ein Stillstand der Produktion.
Dort, wo Gas nur Energieträger ist, ginge ein Ersatz natürlich und logischerweise leichter.
Aber nun weg von Deutschland und zu Österreich ..
Hierzulande ist der Anteil des Gases am Gesamtenergieverbrauch etwas niedriger als in Deutschland. Wobei Österreich dafür mehr, 80 Prozent des Rohstoffs, aus Russland bezieht.
Aber die Zahlen, die es für Österreich gibt, sind ähnlich jenen aus Deutschland. Laut einer Kalkulation des Ökonomen Christian Helmenstein für die Industriellenvereinigung würde ein Embargo für Energie und Rohstoffe 3,3 Prozent Wirtschaftsleistung bis Ende des Jahres kosten. Sollte es so kommen, würde Österreichs Wirtschaft eingerechnet bereits beschlossener Sanktionen gegen Russland stagnieren.
Somit wäre es auch hier keine Katastrophe. Doch Experten melden Zweifel bereits daran an, ob sich ein Stopp der Gasimporte modellieren lässt. Alle Berechnungen leiden darunter, dass zwar bei jeder Branche bekannt ist, wie viel Energie sie insgesamt braucht, aber die Abhängigkeiten der einzelnen Betriebe sehr unterschiedlich und nicht bekannt sind.
Für einige Firmen würde ein Gaslieferstopp nur bedeuten, dass sie etwas weniger produzieren können, andere könnten zwischenzeitlich gar nichts mehr herstellen, sagt der Chef des Forschungsinstituts Wifo, Gabriel Felbermayr.
Aber ein Komplettausfall großer Betriebe, die andere Industriezweige mit ihren Waren versorgen, würde eine Kettenreaktion auslösen. Die Effekte wären auch in anderen Branchen stark.
Und genau das wäre halt das Interessante und die zentrale Frage, also wie viele Unternehmen von einem Totalausfall der Produktion betroffen wären, wenn kein Gas kommt. Genau dies kann kein Modell vorhersagen ..
Warum muss es russisches Gas sein? Warum nicht anderes?
Das wurde bereits ausführlich und oft erklärt .. Deswegen hier 2 Tweets die es zusammenfassen ..
Klar ist dadurch die Debatte nicht beendet. Es ist trotzdem immer noch Krieg. Jede abgeworfenen Bombe auf Städte wie Mariupol oder Kiew wird die Diskussion wieder aufflammen lassen.
Was also machen? Die beste - politische - Antwort darauf wäre natürlich ein Energieembargo.
Aber das ist gerade für Österreich und Deutschland extrem relevant. Sind diese Länder neunmal die vom russischem Gas abhängige Länder.
Das im deutschsprachigen Raum am meisten diskutierte Paper stammt von einer Gruppe von Wissenschaftern rund um Rüdiger Bachmann von der University of Notre Dame in Indiana und Moritz Schularick von der Universität Bonn.
Die Ökonomen haben nachgerechnet und kommen zum Ergebnis, dass ein Energieimportstopp für Deutschland einen Einbruch zwischen 0,5 und drei Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) nach sich ziehen würde. Das wäre eine Rezession, aber keine beispiellos starke. Der Abschwung durch die Pandemie 2020 brachte einen BIP-Rückgang von vier Prozent, war somit also heftiger.
Sie gehen davon aus, dass ein Stopp russischer Erdöllieferungen leichter zu verdauen wäre. Viele Staaten exportieren Erdöl nach Europa, hier gibt es Alternativen.
Das Problem ist das Gas. Etwa ein Viertel des deutschen Energieverbrauchs wird mit Gas abgedeckt, 55 Prozent des Rohstoffs bezieht die Bundesrepublik aus Russland. Wie in Österreich wird auch in Deutschland ein Teil des Gases zur Stromerzeugung genutzt. Dieser Anteil ließe sich sofort ersetzen, durch Kohle- und Braunkohlekraftwerke, heißt es im Paper.
Es wird davon ausgegangen das die Reduktion, mit der Unternehmen und Haushalte fertigwerden müssten, demnach nicht bei 55 Prozent des Gases, sondern um die 30 Prozent läge.
Die Ökonomen versuchen mit unterschiedlichen Modellen zu analysieren, was geschieht, je nachdem, ob mehr oder weniger von diesem russischen Gas durch andere importierte Energieträger ersetzt werden kann. Daher auch eine durch resultierende große Spannbreite der Prognose.
Ein Embargo würde Branchen unterschiedlich treffen: Dort, wo Gas nicht bloß Energieträger ist, sondern auch als Rohstoff weiterverarbeitet wird, ließe es sich nicht substituieren. Somit ist die Folge ein Stillstand der Produktion.
Dort, wo Gas nur Energieträger ist, ginge ein Ersatz natürlich und logischerweise leichter.
Aber nun weg von Deutschland und zu Österreich ..
Hierzulande ist der Anteil des Gases am Gesamtenergieverbrauch etwas niedriger als in Deutschland. Wobei Österreich dafür mehr, 80 Prozent des Rohstoffs, aus Russland bezieht.
Aber die Zahlen, die es für Österreich gibt, sind ähnlich jenen aus Deutschland. Laut einer Kalkulation des Ökonomen Christian Helmenstein für die Industriellenvereinigung würde ein Embargo für Energie und Rohstoffe 3,3 Prozent Wirtschaftsleistung bis Ende des Jahres kosten. Sollte es so kommen, würde Österreichs Wirtschaft eingerechnet bereits beschlossener Sanktionen gegen Russland stagnieren.
Somit wäre es auch hier keine Katastrophe. Doch Experten melden Zweifel bereits daran an, ob sich ein Stopp der Gasimporte modellieren lässt. Alle Berechnungen leiden darunter, dass zwar bei jeder Branche bekannt ist, wie viel Energie sie insgesamt braucht, aber die Abhängigkeiten der einzelnen Betriebe sehr unterschiedlich und nicht bekannt sind.
Für einige Firmen würde ein Gaslieferstopp nur bedeuten, dass sie etwas weniger produzieren können, andere könnten zwischenzeitlich gar nichts mehr herstellen, sagt der Chef des Forschungsinstituts Wifo, Gabriel Felbermayr.
Aber ein Komplettausfall großer Betriebe, die andere Industriezweige mit ihren Waren versorgen, würde eine Kettenreaktion auslösen. Die Effekte wären auch in anderen Branchen stark.
Und genau das wäre halt das Interessante und die zentrale Frage, also wie viele Unternehmen von einem Totalausfall der Produktion betroffen wären, wenn kein Gas kommt. Genau dies kann kein Modell vorhersagen ..
Warum muss es russisches Gas sein? Warum nicht anderes?
Das wurde bereits ausführlich und oft erklärt .. Deswegen hier 2 Tweets die es zusammenfassen ..
Andreas Gold @gandi80
Weil IMMER wieder die Frage kommt warum wir noch nicht weniger russisches Gas verbrauchen. - Gasfluss geht derzeit von Ost nach West von Ö Knotenpunkt Baumgarten nach Westen und Süden (Bedarf ITA, DE, HUN, Balkan) - es ist nur ein Rohr mit 70cm-1m Durchmesser und 70 bar Druck https://t.co/BOcxjbaDBk
Am 22. Juni, 2022 um 15:59 via ✕
Weil IMMER wieder die Frage kommt warum wir noch nicht weniger russisches Gas verbrauchen. - Gasfluss geht derzeit von Ost nach West von Ö Knotenpunkt Baumgarten nach Westen und Süden (Bedarf ITA, DE, HUN, Balkan) - es ist nur ein Rohr mit 70cm-1m Durchmesser und 70 bar Druck https://t.co/BOcxjbaDBk
Am 22. Juni, 2022 um 15:59 via ✕
Andreas Gold @gandi80
@FranzSchellhorn Was genau ist an "es gibt nur 1 Rohr", und das ist aktuell noch mit russischem Gas für 🇩🇪🇮🇹🇭🇺 und dem Balkan gefüllt unverständlich ? In Geld die Versorgungsmöglichkeiten, in rot die Flußrichtung für Österreich. Technisch ganz einfach zu verstehen. https://t.co/cUt6wTg6br
Am 22. Juni, 2022 um 15:46 via ✕
@FranzSchellhorn Was genau ist an "es gibt nur 1 Rohr", und das ist aktuell noch mit russischem Gas für 🇩🇪🇮🇹🇭🇺 und dem Balkan gefüllt unverständlich ? In Geld die Versorgungsmöglichkeiten, in rot die Flußrichtung für Österreich. Technisch ganz einfach zu verstehen. https://t.co/cUt6wTg6br
Am 22. Juni, 2022 um 15:46 via ✕
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