aleX am 03. April 2021 um 10:37 | Lesezeit: 2 Minuten, 51 Sekunden

Leica und Hasselblad Kameras im Smartphone und doch nicht

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Kommentar
Bild: Huawei, OnePlus - Montage

Hasselblad und Leica, große Namen in der Fotografie. Aber was steckt nun wirklich in dem Huawei und Oneplus Phones?

Seit 2014 ist Huawei in einer Partnerschaft mit dem deutschen Kamerahersteller Leica. Auch Oneplus folgte nun dem Beispiel. Das Kameramodul des Oneplus 9 (Pro) schmückt ein Hasselblad-Logo.

Die Firmen Leitz/Leica und Hasselblad sind historisch wichtige Firmen, die die Geschichte der Fotografie schon seit mehr als einem Jahrhundert prägen.

So entwickelte Oskar Barnack im frühen 20. Jahrhundert für Leitz Wetzlar die erste Kleinbildkamera - ein Bildformat, das noch heute als Standard für digitale Vollformatsensoren gilt.

Hasselblad dürfte wiederum fast jedem bekannt sein, weil der schwedische Hersteller die damaligen Nasa-Astronauten mit Geräten für die Mondlandung ausstattete. So entstanden die ersten Bilder am Mond.

Beide Hersteller leben noch immer von ihrer Nostalgischen Vergangenheit.

So Leica setzt noch immer auf die Messsucher-Technologie in den M-Kameras und versucht das Gefühl analoger Zeiten in sündhaft teuren Luxusgütern zu konservieren.

Hasselblad stellte hingegen erst vergangenes Jahr eine modulare Mittelformatkamera vor, die interoperabel mit dem in den 1950er-Jahren eingeführten V-System ist.

Aber was ist jetzt mit den Smartphones? Was steckt drin?

Hier verwenden fast alle Hersteller Sony-Sensoren. Also hier kommt schon mal nichts von den beiden Hersteller zum Einsatz. Es würde auch gar keinen Sinn machen hier irgendwas anderes zu verbauen. Hier findet ihr meinen Eintrag zu den Sensorgrößen und was Sinn macht.

Der größte Unterschied kommt hier von den verwendeten Algorithmen in Kamerasoftware und Firmware. Obwohl die prominente Platzierung der Markenlogos dem Konsumenten ebendas suggeriert das in den Phones Technik von einen der beiden Hersteller steckt.

Es wurde nur eine Kooperation mit den jeweilen Herstellern eingegangen, um z.B. die Farbgestaltung anzupassen oder andere Sachen zu kalibrieren. Dies wird dann in den Algorithmus der Kamerasoftware oder Firmware mit eingepflegt.

Aber was ist mit "Vario-Summilux" auf der Rückseite des Huawei P40?

"Vario-Summilux" ist doch der Name von Leica-Objektiven ..

Schaut man genauer hin dann erkennt man sofort Huawei verbaut einen Sensor mit variabler Blende zwischen F/1.8 und F/4.4. Dabei zeichnet sich die Summilux-Reihe gerade damit aus, dass es von Hand gefertigte Festbrennweiten mit maximaler Blendenöffnung von F/1.4 sind.

Hier wird dem Käufern also der Erwerb von sündhaft teuren, hochqualitativen Optiken suggeriert, obwohl in Wahrheit kein wirklicher Zusammenhang mit dem Kerngeschäft der Kooperationspartner besteht. Aber da hier sicherlich Millionenbeträge den Besitz gewechselt haben, wird dies sicherlich auch zum Deal gehören.

Was bleibt abschließend zu sagen?

Es ist im Grunde nicht mehr oder weniger als ein wenig dabei helfen die Algorithmen anzupassen.

Und welchen Vorteil Hasselblad und Leica aus der Zusammenarbeit mit den Smartphone-Herstellern ziehen, wird einem auch schnell klar. Mit vergleichsweise geringem Aufwand kann sowohl die Markenbekanntheit gesteigert werden, als auch Geld durch den Verkauf des Brandings eingenommen werden.

Auch für Oneplus und Huawei sieht das Ganze ähnlich aus. Denn interessierten Käufern wird vorgegaukelt, etwas ganz besonders, für Smartphones Ungewöhnliches zu kaufen - obwohl man sich bezüglich Bildqualität nicht von der Konkurrenz abheben kann.

Ob das Ergebnis der Fotos es wirklich wert ist und die Algorithmen greifen, muss jeder für sich entscheiden.



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