Wie gefährlich ist 5G?
10. Juli 2019, 19:4739
Kommentare
Der neue Mobilfunkstandard 5G ist umstritten. Zum Thema gibt es berechtigte Ängste, aber auch wilde Befürchtungen. Hier gibt es ein paar Antworten und Fakten zu 5G.
Da es sehr viele Ängste und Befürchtungen gibt. Aber auch sehr viel Unwissen, will ich euch hier mal schnell eine kleine Zusammenfassung und Antworten geben, was der neue Mobilfunkstandard 5G ist und bringt.
- Was ist nun 5G überhaupt?
- In welchen Frequenzbereichen wird 5G funken?
- Wie oder mit was kann man die Strahlung vergleichen?
- Wo ist die Strahlung nun stärker? Handy oder Antenne?
- Kann man was gegen die Strahlung tun?
- Dringt 5G-Strahlung wirklich in unsere Körper ein?
- Kann 5G-Strahlung wirklich Hirnströme beeinflussen?
- Sind die Handystrahlen krebserregend?
- Wird der 5G-Empfang nun wirklich schlechter bei Regen?
- Stimmt es das man für 5G mehr Antennen braucht?
- Stimmt es, dass Tiere unter der 5G-Strahlung leiden werden?
- Die 5G-Strahlung töt uns alle Bienen?
- Warum verbreitet nun 5G so viel Angst?
- Warum gibt es einen so grossen Widerstand gegen 5G?
5G ist der logische Nachfolger des Mobilfunkstandard 4G. Er bringt eine Datenrate bis zu 100-mal schneller gegenüber 4G. Und dank einer verringerten Reaktionszeit können Prozesse in Echtzeit aus der Ferne gesteuert werden. Das macht neue Technologien wie etwa selbstfahrende Autos in der Zukunft erst möglich.
Da gibt es von Land zu Land unterschiede. In Österreich wird der Bereich 3,4 und 3,8 Gigahertz genutzt werden. In Zukunft ist aber auch geplant den 24 GHz, welcher derzeit nicht für den Mobilfunk freigeben ist, dazu zu nehmen.
Die aktuellen 5G-Frequenzen befinden sich im selben Spektrum wie jene von 4G. Vergleichbar sind diese mit Frequenzen von drahtlosen Netzwerken (WLAN). Letztere sind auch zwischen 2,4 und 5 GHz angesiedelt.
Viele werden jetzt denken. Klar die Antenne strahlt mehr. Aber es ist das Handy was mehr strahlt. Wenn man zum Beispiel sein Handy pro Tag eine Stunde fürs Internet und fünf Minuten, um zu telefonieren, verwendet, so stammen 90 bis 95 Prozent der Strahlenbelastung vom eigenen Handy.
Die Schlimmen Strahlenbomben sind, wie auch schon bei 3G und 4G, nicht die Handymasten, sondern die Handys.
Mit dem Ausbau von 5G könnte es auch zu einem Sinken der Strahlenwerte kommen. Den ein vernetztes Gerät strahlt umso mehr, je schlechter der Empfang ist. Wenn der Empfang also besser ist, könnte die Sendeleistung automatisch sinken. Daher kann die Frage zu den gesundheitlichen Auswirkungen vorerst nicht beantwortet werden. Hier sind sich Vertreter beider Positionen einig: Es braucht mehr Studien.
Das Handy weniger verwenden?! Aber da diese Option wahrscheinlich eh für die meisten nicht in Frage kommt, kann man als Tipp geben:
Nehmt die Kopfhörer zum telefonieren. Aber nicht die Bluetooth Variante, weil die funkt, wie die meisten wohl wissen werden, auch. Also weg vom Körper, aber nicht zu nahe an gewisse Körperteile, weil sonst droht ja wiederum die Impotenz.
Man kann das Handy aber auch in den Flugzeugmodus und so das funken verhindern. Zumindest sollte man Streaming einschränken und keine Videos über das Mobilfunknetz mehr schauen.
Eine andere Möglichkeit sich vor der Stahlung zu schützen ist das Handy in die Mikrowelle zu legen. Natürlich diese nicht einschalten, weil dann funkt das Handy danach sicher nie mehr...
Die beste ist und bleibt aber das ausschalten des Handy.
Klares Ja. Weil wenn es durch Mauern kommt, dann auch in uns.
Aber je höher die Frequenz, desto geringer ist die Eindringtiefe. Millimeterwellen werden praktisch vollständig auf der Haut absorbiert.
Aktueller Stand der (serösen) Forschung: Wird der Kopf sehr stark bestrahlt, wie das bei einem Handy im ungünstigsten Fall bei schlechter Verbindung auftreten kann, wurde ein Effekt auf die Hirnströme beobachtet. Bei tieferen Expositionen sind keine Auswirkungen auf die Hirnströme nachgewiesen worden.
Die WHO klassiert Strahlung von Handys als "möglicherweise krebserregend". Es gibt also noch eine grosse Unsicherhei. Bestes Beispiel ist eine grosse amerikanische Studie, welche bei männlichen Ratten eine Zunahme des Risikos für einen Herztumor ergab. Die bestrahlten männlichen Ratten lebten jedoch länger als die unbestrahlten, und es wurde keine Zunahme bei weiblichen Ratten und bei Mäusen gefunden.
Bei Menschen wurde aber bisher keine Zunahme der Hirntumore beobachtet, die mit der Zunahme der Handynutzung in den letzten 30 Jahren einhergeht.
Das Wetter hatte schon immer einen Einfuss auf Mobilfunknetze. Dies wird sich - leider - auch mit dem neuen Mobilfunkstandard nicht ändern. Niederschlägen oder Nebel können Funkmasten weiterhin in ihrer Reichweite einschränken.
Die meisten städtischen Gebiete sind bereits so abgedeckt das es keine neuen Masten mehr braucht. Die neuen 5G Antennenmodelle können mit 4G und 5G funken, somit müssen nur die Module auf den Masten getauscht werden. Aber es gibt auch die Möglichkeit das sogenannt adaptive Antennen Daten gezielt an Nutzer senden und so in die andere Richtung die Strahlung reduziert wird.
Für 5G-Antennen gelten die selben rechtlichen Voraussetzungen wie für die bisherige Antennen. Es wird also keine wilde Mastenbauorgie für 5G starten.
Dazu gibt es keine qualitativ gute Studie. Fakt ist, dass keine Studie bei Tieren unterhalb der Grenzwerte gesundheitliche Effekte nachweisen hat können.
Aber da Tier selten ein Handy in den Pfoten haben, geschweige denn am Kopf, sind diese auch der Strahlung nicht so sehr ausgesetzt. Siehe oben unter dem Punkt "Wo ist die Strahlung nun stärker? Handy oder Antenne?".
Ob 5G ein Problem für die Insekten bedeutet ist unklar und konnte noch nie, in einer Studie, gezeigt werden. Es gibt eine Modellierungsstudie zu Insekten, die zeigt, dass im Millimeterwellenbereich - nicht das heutige 5G - die Absorption bei Insekten etwas höher ist, da die kleinen Strukturen dann in Resonanz mit der Wellenlänge sind und wie eine Antenne funktionieren.
Das kann man schwer beantworten. Einerseits spielt die Panikmache, von Uninformierten die alles teilen, in den Sozialen Medien eine Grosse Rolle. Dem gegenüber steht auch bei viele eine Angst vor zu viel Digitalisierung im Raum.
Aber wenn man sich zurück erinnert, dann war es bei der Einführung zu 3G oder 4G genauso, nur damals war es schwieriger Falschmeldungen oder Desinformation zu verbreiten. Auch kommt mir vor das Früher viel mehr nachgedacht und hinterfragt wurde, anstatt alles zu glauben, was irgend jemand der sich vorher noch nie mit dem Thema beschäftigt hat, erzählt.
Wie bereits bei der vorrigen Frage erwähnt sehe ich hier einfach die Angst vor zu viel Digitalisierung und eben auch viel Desinformation.
Man muss sich eben bewusst vor Augen führen dass die mobil übertragene Datenmenge jedes Jahr stark zunimmt. Ohne 5G wird man also mittelfristig noch sehr viel mehr Antennen benötigen, weil eben mit den bestehenden Standards wie 3G und 4G weniger Daten übermittelt werden können.
Die Alten, ineffiziente Technologien anstatt 5G einzusetzen, ist aber definitiv kontraproduktiv und führt schlussendlich zu mehr Strahlung in der Umwelt.
Will man die Strahlung einschränken, dann eben die Bevölkerung bei der Mobilfunknutzung einschränken. Zum Beispiel kein Streaming und keine Videos über das Mobilfunknetz oder im Innenraum nur noch kabelgebunden kommunizieren.
Ich hoffe alle Fragen beantwortet zu haben, sollten noch Fragen aufkommen, könnt ihr gerne in den Kommentaren unter News diskutieren.
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