Android: Aufregung um automatische Installation von Contact-Tracing-Framework
Nutzer reagieren teilweise erbost auf Update. Was wirklich passiert: Der Versuch einer Aufklärung.Es kursieren mittlerweile im deutschsprachigen Raum Youtube-Videos mit mehreren hunderttausend Views, die sich vor allem über eines empören: dass diese Funktionen ohne ihr Zutun automatisch auf ihren Geräten gelandet sind. Das ist zwar generell richtig, die Empörung darüber ist aber trotzdem nicht gerechtfertigt - und zwar aus mehreren Gründen.
Bild: Screenshot
Es handelt sich dabei nicht um eine App zur Kontaktnachverfolgung, sondern lediglich um Schnittstellen, die als Grundlage für entsprechende Programme genutzt werden können. Die Kontaktnachverfolgung startet also erst dann, wenn die Nutzer eine entsprechende App herunterladen - und dann auch noch explizit dieses Feature aktivieren. In Österreich hat etwa das Rote Kreuz bereits angekündigt, die Schnittstellen von Apple und Google nutzen zu wollen, in der aktuellen Version der "Stopp Corona"-App ist dies aber noch nicht der Fall.
Der Umstand, dass diese Schnittstelle als automatisches Update an (fast) alle Android-Smartphones geliefert wird, ist ebenfalls keine Überraschung, hat Google dies doch bereits vor einigen Wochen öffentlich angekündigt - und seitdem mehrfach wiederholt. Das liegt nicht zuletzt am Verbreitungsweg, den man gewählt hat: Das "Exposure Notification"-Framework - wie es offiziell heißt - wird über die sogenannten Google Play Services ausgeliefert. Dabei handelt es sich um ein Konglomerat aus zentralen Systemdiensten, das seit Jahren auf allen Android-Geräten mit Google Play Store zu finden ist. Hier finden sich etwa von zahlreichen Apps genutzte Schnittstellen für das Versenden von Push-Nachrichten oder für Standortdienste - und jetzt eben auch die Contact-Tracing-Lösung.
Das gesamte Framework funktioniert ausschließlich mit Apps, die von den Herstellern (Google & Apple) vorab geprüft wurden. Diese arbeiten exklusiv mit Gesundheitsbehörden zusammen.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
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