Sexting: Österreichische Kinderschützer protestieren gegen Chatkontrolle
Eine Überwachung von Messengerdiensten würde viele Jugendliche unverschuldet wegen verschickter Nacktbilder kriminalisieren, kritisieren KinderschützerAllein im Vorjahr betrafen 1.073 der 1.921 Anzeigen wegen der Darstellung sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen Personen, die selbst unter 18 Jahre alt sind. Diese Zahl hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Das liegt unter anderem am sogenannten Sexting, also dem freiwilligen Versenden von Nacktbildern.
Würden nun alle Messengerdienste dazu verpflichtet, von sich aus nach mutmaßlichem Missbrauchsmaterial zu scannen, dann käme es zu massiv steigenden Fallzahlen. "Wenn das Sexting einvernehmlich passiert, dann ist unsere Befürchtung, dass Jugendliche zu Unrecht kriminalisiert werden", sagte Thomas Graf, Vorstandsmitglied der österreichischen Kinderschutzzentren, im Ö1-"Journal" am Mittwoch. Auch Fotos zur medizinischen Diagnostik oder an Therapeutinnen und Therapeuten könnten betroffen sein, warnt Graf. Wenn breit und anlasslos Nachrichten gescannt werden, könnte das zu einer Vielzahl von Anzeigen wegen des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen führen. "Unverhältnismäßig" nennt Graf die geplante Maßnahme der EU.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
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