SMS boomen nach wie vor

12. August 2011, 23:33 |  0 Kommentare

Im Vorjahr wurden in Österreich laut der Regulierungsbehörde RTR 6,4 Milliarden SMS verschickt und 28 Milliarden Minuten telefoniert. Mobiles Breitband verzeichnete eine Zuwachsrate von rund 30 Prozent. Auch Festnetzanschlüsse legten wieder zu. Hohe Rechnungen nach der Überschreitung von Datenlimits sorgten für Beschwerden.

Die Österreicher haben im Vorjahr 28 Milliarden Minuten telefoniert. Davon entfallen gut 22 Milliarden auf das Handy (plus vier Prozent), nahezu sechs Milliarden Minuten hielten sie den Festnetzhörer in der Hand (minus 25 Prozent). Weiters wurden 6,4 Milliarden SMS (plus zwölf Prozent) verschickt. Fast die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ab 14 Jahre - 3,5 Millionen Personen - hat täglich das Internet genutzt. Mobiles Breitband konnte eine Zuwachsrate von rund 30 Prozent verzeichnen, geht aus dem Kommunikationsbericht 2010 (PDF)der Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) und der Telekom-Control-Kommission (TKK) hervor.

Netzbetreiber mit Umsatzrückgang
Trotz des anhaltenden Mobilfunkbooms gingen die Umsätze der Netzbetreiber zurück. Grund dafür sind laut RTR in erster Linie geringere Umsätze bei den Zusammenschaltungsentgelten, also den Summen, die ein Betreiber dem anderen Betreiber zahlen muss, wenn er ein eigenes Telefonat in dessen Netz übergibt. Die Umsätze aus dem Retailgeschäft (Verbindungsentgelte, Datendienste, Grundentgelte, Freischaltungsentgelte etc.) werden für 2010 mit 2,56 Milliarden Euro nach 2,61 Milliarden Euro im Jahr 2009 angegeben. Dabei machten die Umsätze aus dem Bereich Datendienste inkl. SMS und MMS mit etwa 756 Millionen Euro bereits fast 30 Prozent der gesamten Endkundenumsätze am Mobilfunkmarkt aus.

A1 mit Marktanteil von 42 Prozent
A1 blieb auch im Jahr 2010 mit einem Marktanteil von etwa 42 Prozent Marktführer im Mobilfunkbereich. T-Mobile erreichte einen Marktanteil von etwas mehr als 30 Prozent, für Orange wird ein Marktanteil von rund 19 Prozent, für "3" (Hutchison) einer von rund 8 Prozent ausgewiesen. Sollte es zu einer Fusion von T-Mobile und Orange kommen, wie im Markt spekuliert wird, wäre es mit der Marktführerschaft des ehemaligen Monopolisten Telekom Austria (A1) vorbei.

Die Zahl der Festnetzanschlüsse stieg erstmals seit mehreren Jahren 2010 wieder minimal an. Marktführer ist nach wie vor A1 mit einem Anteil von rund 60 Prozent an den Gesprächsminuten, gefolgt von Tele2 (unter 25 Prozent) und UPC (unter 10 Prozent).

Mobile Datendienste sorgen für Beschwerden
Im Vorjahr musste die Schlichtungsstelle der RTR mehr Beschwerden bearbeiten (plus 3,2 Prozent, gesamt 4.403 Fälle). Hauptbeschwerdegrund waren Entgelte, die für mobile Datendienste verrechnet wurden. Außerdem bestanden nach wie vor Probleme mit Mehrwert-SMS, die Nutzer ungefragt erhalten haben. Generell sind unlautere Praktiken im Bereich der Mehrwertdienste aber rückläufig. Anders sieht es bei den Datendiensten für Laptop und Smartphone aus. "So waren 2010 laut Bericht selbst Rechnungsbeträge jenseits von 1000 Euro in der Praxis der Schlichtungsverfahren keine Seltenheit. Die RTR vermerkt aber positiv, dass einige Betreiber bereits Tarifmodelle mit hoher Kostensicherheit anbieten (flat-rate) bzw. die Bandbreite und damit die Übertragungsgeschwindigkeit ab einem bestimmten Verbrauch rapid drosseln", so die Behörde.

Beim Frequenzvergabeverfahren im 2,6-GHz-Mobilfunkspektrum erwarben alle vier Mobilfunknetzbetreiber - A1, T-Mobile, Orange und "3" - Frequenzen. Der Erlös der Auktion betrug 39,53 Mio. Euro. Die Frequenzen sind für den Einsatz der nächsten Mobilfunkgeneration LTE (Long Term Evolution) geeignet und werden primär für schnelle mobile Breitbanddienste in Ballungsgebieten zum Einsatz kommen, wo es zuletzt aufgrund der verstärkten Nutzung von mobilem Breitband zum Teil schon zu Versorgungsengpässen kam, so die TKK.

Quelle: apa





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