So aktiv ist Anonymous in Österreich
28. Dez. 2011, 20:45 | 0 KommentareDie heimische IT-Welt stand heuer spätestens seit dem Sommer im Bann der Hackergruppe Anonymous. GIS, Tiroler Gebietskrankenkasse sowie politische Parteien waren die prominentesten Opfer. Neben der Empörung über die Angriffe war eine weitere Reaktion eine intensive Diskussion darüber, wie viele Daten der Bürger gespeichert und vor allem wie sicher diese vor unerwünschten Zugriffen sind.
1. Juli - Die Webseiten von SPÖ und FPÖ werden attackiert. Statt der Startseite der Sozialdemokraten ist über Stunden das Logo der Hackergruppe Anonymous sichtbar. Die SPÖ-Seite wird so stark beschädigt, dass teils eine Neuprogrammierung notwendig wird. Auch Benutzerdaten werden gekapert. Die FPÖ-Homepage ist nicht erreichbar und wird am 11. Juli erneut Ziel der Hacker.
12. Juli - Anonymous schlägt wieder einmal zu und hackt die Homepage der GIS (Gebühren Info Service). Unter http://www.gis.at ist statt der Startseite das Logo der Hacker sowie ein blaues Pony zu finden. Außerdem publiziert Anonymous einen "kleinen Auszug" privater Adressen inklusive Geburtsdaten von Gebührenzahlern aus den Reihen der Polizei und des Innenministeriums. In einem anonymen Email berichten die Hacker, dass sie auch ein komplettes Backup der GIS-Datenbank erstellt hätten. Tatsächlich wurden 214.000 Datensätze gestohlen, darunter 96.000 mit Kontodaten, wie die GIS-Verantwortlichen nach Tagen einräumen.
28. Juli - Nun werden auch die Grünen Opfer der Online-Aktivistengruppe. Die Bundespartei teilt mit, dass ihre Webseite Ziel eines Hacker-Angriffs war. Dies habe Anonymus via "versteckter Nachricht" auf dem Grünen Webserver bekanntgegeben, die man gefunden habe. Die Hacker verschaffen sich Zugriff auf insgesamt 13.000 Login-Daten von Admins und Usern und kopieren zudem die Daten von Unterstützern öffentlich zugänglicher Online-Petitionen. Nur wenige Tage später wird die Homepage neuerlich attackiert.
11. August - Geht es nach einem Teil der Hacker-Gruppe Anonymus, so soll Facebook am 5. November das Gesicht verlieren. Wie die Aktivisten in einem Video ankündigen, wollen sie an diesem Tag mit der "Operation Facebook" zum Großangriff auf den Social Media-Giganten blasen und ihn "vernichten".
12. August - Ein Anonymous-Mitglied meldet sich bei der APA und teilt mit, dass es sich bei der angekündigten Facebook-Attacke um einen Fake handeln würde. Die Hacker-Gruppe würde nie ein Datum und ein Ziel nennen, das entspräche einfach nicht ihrem Stil und würde auch nur Gegenmaßnahmen ermöglichen. Tatsächlich bleibt der angekündigte Angriff im November aus.
21. August - Anonymous wird nach Angaben eines ihrer Mitglieder selbst zum Opfer: Der IRC (Internet Relay Chat, Anm.) Server irc.anonops.li, das (frühere) Hauptkommunikationsmedium, wird gehackt. "Anonymous ist nun völlig unkoordiniert unterwegs. Keiner weiß, was passiert, oder besser: Was wird nun passieren", so der Insider zur APA.
Zum Angriff bekennt sich das Hacker-Team TeamPoison. Von diesem werden im Internet die persönlichen Daten der wichtigsten Mitglieder von Anonymous und der Hackergruppe Lulzsec veröffentlicht - samt Login-Daten inklusive Passwort. Nicht gerade schmeichelhaft beschreibt TeamPoison Anonymous und Lulzsec als "unterbelichtete Vollidioten".
26. September - Der Österreich-Ableger von Anonymous, AnonAustria, veröffentlicht die Daten von rund 25.000 Polizisten im Netz, die von einem polizeinahen Verein stammen. Die Gruppe stellt in Abrede, dass sie die betroffene Seite gehackt hätte - die Daten seien ihnen vielmehr "zugänglich gemacht" worden.
28. September - AnonAustria schlägt erneut zu und veröffentlicht die Daten von Personen, die bei der Tiroler Gebietskrankenkasse versichert waren. Unter den Betroffenen sind u.a. Schlagersänger Hansi Hinterseer, Schauspieler Tobias Moretti und Skifahrerin Nicole Hosp. AnonAustria betonte auf ihrem Twitteraccount, dass sie die Daten von 600.000 Versicherten nicht durch einen Hack erhalten, sondern dass sie "zufällig darüber gestolpert seien".
Anonymous veröffentlicht neuerlich Daten via Twitteraccount. Betroffen sind offenbar alte Daten von Ministerien, eine Umfrage der Stadt Wien, aber auch das Strahlenregister.
4. Oktober - Die Web-Piraten legen 6.200 Kundendaten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) offen. Dabei handelt es sich um eine Datenbank des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder.
Quelle: oe24.at
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