Software soll Amokläufe verhindern
20. Nov. 2007, 15:54
| 0 KommentareEin Computerprogramm namens DyRiAS soll künftig mithelfen, Gewalttaten wie etwa Amokläufe zu verhindern.
Der deutsche Gewaltforscher Jens Hoffmann arbeitet an einer Software, die vorhandene Informationen über einen potenziellen Attentäter mit den Daten von realen Amokläufen und verhinderten Gewalttaten vergleicht.
Das webbasierte Programm solle im Frühjahr 2008 fertig werden, sagte Hoffmann am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es ist als Hilfestellung für Polizei, Schulpsychologen und Beratungsstellen gedacht.
Software liefert Einschätzung
Der Nutzer muss verschiedene Fragen über den potenziellen Gewalttäter beantworten. Das Programm gibt am Ende einen Text heraus, der einzuschätzen hilft, wie wahrscheinlich es ist, dass eine reale Gewalttat bevorsteht.
Die Forscher machten eine Reihe von aufeinander aufbauenden Indikatoren ausfindig, die auf einen Amoklauf hindeuten wie Verzweiflung, Billigung von Gewalt, konkrete Planungen, eine Ankündigung oder reale Vorbereitungen wie ein Waffenkauf.
Daten aus USA und Deutschland
DyRiAS steht für "Dynamisches Risiko-Analyse-System". Die Entwicklung des Programms wird finanziert vom Institut für Psychologie und Sicherheit im fränkischen Aschaffenburg, das Hoffmann mitbegründet hat.
Hauptberuflich ist der Gewaltforscher an der Arbeitsstelle für forensische Psychologie der Technischen Universität Darmstadt tätig. In das Programm sind elf deutsche Amokläufe und zahlreiche Drohungen eingeflossen. Dazu kommen Gewalttaten aus den USA. Dort habe man mit ähnlichen Vorhersageprogrammen sehr gute Erfolge erzielt, sagte Hoffmann.
Quelle:
fuzo-archiv.at