WikiLeaks

UN-Berichterstatter verteidigt Wikileaks

24. Sep. 2011, 08:36 |  0 Kommentare

Frank La Rue, UN-Sonderberichterstatter für Meinungs- und Pressefreiheit, hat die Afghanistan-Enthüllungen des Internet-Portals Wikileaks gebilligt.

Die von Wikileaks veröffentlichten Militärdokumente seien zwar für viele "beschämend" gewesen, sagte La Rue am Freitag auf einer Menschenrechtskonferenz der Stadt Nürnberg. "Die nationale Sicherheit der USA war aber durch die Wikileaks-Veröffentlichungen nie gefährdet gewesen", unterstrich der aus Guatemala stammende UN-Sonderbotschafter und frühere Radio-Reporter.

Tausende brisante Dokumente
Wikileaks hatte im vergangenen Jahr Tausende von brisanten Dokumenten über die Kriege im Irak und Afghanistan sowie diplomatische Depeschen veröffentlicht. Die Veröffentlichungen hatten vor allem die USA in Erklärungsnot gebracht. Zugleich wandte sich La Rue gegen eine Strafverfolgung des Wikileak-Gründers Julian Assange im Zusammenhang mit den Enthüllungen. Journalisten hätten das Recht und die Pflicht, auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen.

"Einschüchterungsversuche von staatlicher Seite darf es nicht geben", betonte La Rue. Journalisten dürften nicht nachlassen, Menschenrechtsverletzungen in ihren Ländern anzuprangern. "Es gibt nur ganz wenige Journalisten, die das schaffen. Sie gehören geehrt", sagte der UN-Beauftragte.

In Nürnberg wird Menschrechtspreis verliehen
Die Stadt Nürnberg zeichnet an diesem Sonntag den kolumbianische Journalisten Hollman Morris mit dem ihrem Internationalen Menschenrechtspreis 2011 aus. Der 42-Jährige verdiene die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung, weil er "mit bewundernswertem Mut und unter hohem persönlichen Risiko die Opfer des schrecklichen bewaffneten Konflikts in seinem Heimatland Kolumbien sichtbar macht und ihnen in seinen Fernsehsendungen eine Stimme gibt", heißt es in der Begründung der Jury. Morris arbeitet den Angaben zufolge seit 15 Jahren als Journalist und berichtet über die Opfer von Menschenrechtsverstößen und Gewaltverbrechen.

Quelle: dpa


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